Bildungsminister im Interview

Polaschek: 'Ich kämpfe für offene Schulen'

15.12.2021

Bildungsminister erklärt auch, was bei Omikron-Vormarsch passiert.

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© APA/ROLAND SCHLAGER
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ÖSTERREICH: Wie lange hatten Sie Zeit, dem neuen Job zuzusagen?
Martin Polaschek: Ein paar Stunden. Karl Nehammer hat mich gefragt, ob ich bereit bin, Regierungsverant­wortung zu übernehmen.

Österreich: Aber Sie sind kein ÖVP-Mitglied.
Polaschek: Das stimmt, ich fühle mich aber den Werten der ÖVP sehr verbunden, und ich denke, dass ich aufgrund meiner Qualifikationen zur Debatte stand.

ÖSTERREICH: Heinz Faßmann hat dafür gekämpft, dass Schulen offen bleiben. Und Sie?
Polaschek: Ich sehe das genauso wie er. Ich halte es für immanent wichtig, dass die Kinder in den Schulen sein können. Ich werde mich ­genau wie er mit aller Kraft dafür einsetzen.

ÖSTERREICH: Er soll ja sogar mit Rücktritt gedroht haben.
Polaschek: Ich bin ganz frisch im Amt, ich glaube, es wäre nicht legitim, mit Rücktritt zu drohen.

ÖSTERREICH: Wegen Omikron wird die Quarantänezeit von zehn auf 14 Tage ausgeweitet. Finden Sie das richtig?
Polaschek: Das ist eine Entscheidung der Gesundheitsbehörden. Ich denke, dass sie sich diese Entscheidung sehr genau überlegt haben.

ÖSTERREICH: Sie selbst haben die Ferien um einen Tag verlängert und wollen mit einer Sicherheitsphase am 10. Jänner starten. Könnte es sein, dass wegen Omikron doch ein Lockdown nötig sein wird?
Polaschek: Kein Mensch kann in der Pandemie irgendwas ausschließen. Aber mein Ziel ist es, dass die Schulen am 10. Jänner wieder aufmachen. Mit einer Sicherheitsphase mit vermehrten Tests. Wenn die Zahlen auch in Österreich explodieren, dann wird es möglicherweise Entscheidungen geben in diese Richtung. Doch wenn es möglich ist, bin ich für offen halten.

ÖSTERREICH: Sie sind Wissenschafter, und wir stehen vor Menschen, die gegen die Wissenschaft aggressiv vorgehen. Wie soll man damit umgehen?
Polaschek: Unsere Welt wird immer wieder in Kata­strophen steuern, und wenn die Antwort auf Katastrophen laut schreien ist und und vielleicht sogar aggressiv zu werden, dann ist das ein falscher Weg. Dann müssen Gegenmaßnahmen gesetzt werden. Dass Rechts­extremisten bei diesen Demos mitgehen, dass dort höchst aggressive Menschen dabei sind, die eigentlich gegen den Staat sind, das ist höchst bedenklich.(gü)
 

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