Job-Beben
Regierung ruiniert Österreichs Medien
19.10.2025Von Standard bis Kleine Zeitung: Heimische Medien bauen derzeit massiv Jobs ab.
Österreichs Medien krachen derzeit wie die berühmten Kaisersemmerln: Ein heimisches Medienhaus nach dem anderen meldet Massen-Kündigungen an.
- ServusTV und Co.: Red Bull Media House kündigt Dutzende Mitarbeiter
- Nächstes Job-Beben in Medienbranche: Massives Sparpaket bei "Kleine Zeitung"
Heute wird die Grazer Styria beim AMS mehr als 50 Kündigungen - großteils in der Redaktion der „Kleinen Zeitung“ - anmelden. Ein trauriger Höhepunkt in einer ganzen Serie von „Notmaßnahmen“ rot-weiß-roter Medienbetriebe.
- Als Erster baute heuer der „Kurier“ über 60 Stellen ab.
- Dann kündigte der „Standard“ 25 Mitarbeiter, fast 20 Prozent seines Redaktionsbetriebes.
- Es folgten Kündigungen von der „Presse“ bis zur RMA.
- Schließlich beendete die Puls-Gruppe mit Puls 24 ihr gesamtes Online-News-Angebot und kündigte 25 Mitarbeiter.
- Und zuletzt musste sogar die bisher in Geld schwimmende „Servus“-Mediengruppe mit ihrem Milliarden-Mäzen Mateschitz über 60 Mitarbeiter abbauen - der bisher brutalste Kahlschlag im heimischen Privat-TV. Und ein dramatisches Alarm-Signal.
Schon 300 Medien-Mitarbeiter verloren heuer ihre Jobs
In Summe haben heuer schon mehr als 300 Medien-Mitarbeiter und Journalisten in Österreich ihren Job verloren.
Im Prinzip gibt es dafür drei Ursachen:
- Das Werbegeschäft schwächelt, weil die Konjunktur eingebrochen und Österreich dank der Regierung in eine Rezession geraten ist.
- Die globalen Mega-Online-Konzerne wie Google/You Tube, Facebook/Meta, Amazon und zuletzt auch TikTok fressen immer mehr Marktanteile am rot-weiß-roten Werbeerlös, zuletzt schon über 60 Prozent - und nehmen damit den heimischen Medien die Geschäftsgrundlage weg.
- Schließlich aber hat die österreichische Bundesregierung die für heimische Medien lebenswichtige Inseratenschaltungen heuer um gleich 80 Prozent gesenkt und damit dem Medien-Markt über 20 Millionen Euro entzogen.
Regierung dreht den Medien 80 % der Werbegelder ab!
Laut der unabhängigen Fachzeitschrift „Horizont“ ist damit „ausgerechnet die öffentliche Hand ein entscheidender - wenn auch nicht der alleinige - Faktor für den schwächelnden Werbemarkt“.
Laut „Horizont“ wird allein die jetzt Krisen-bedrohte „Kleine Zeitung“ heute über 1 Million Euro an Regierung-Inseraten verlieren. Rechnet man alle öffentlichen Stellen ein, verliert allein die „Kleine“ 2 Millionen an Einnahmen - das bedeutet 40 Journalisten-Jobs, die nicht mehr finanzierbar sind.
- In der Ära Kurz hatte Österreichs Regierung noch im Jahr 2020 für 57 Millionen in heimischen Medien geworben.
- Im Vorjahr waren es noch 32 Millionen.
- Doch heuer hat die Stocker-Babler-Ampel den Medien komplett das Gas abgedreht - im ersten Halbjahr gab es nur noch 3,1 Millionen Euro an Werbeschaltungen in Print, Online und TV gemeinsam.
Am stärksten gekürzt wurde im TV, wo es im heurigen Jahr bisher überhaupt erst lächerliche 25.000 Euro Werbegeld gab, was bei der Puls/ATV-Gruppe und bei Servus-TV zu massiven Sparpaketen führt. Puls 24 etwa hat schon mehr als 50 % seines aktuellen News-Programms mit alten Reportage-Wiederholungen ersetzt, die es gratis vom Partnersender ATV erhält.
Noch brutaler trifft es den Online-Sektor, wo statt im letzten Jahr fast 10 Millionen heuer im 1. Halbjahr erst für 880.000 Euro geworben wurde - und das überwiegend bei den multinationalen Konzernen wie Google & Co.
Entsprechend ist das Online-Geschäft in Österreich fast völlig zum Erliegen gekommen - Puls 24 drehte seine Online-News komplett zu, alle anderen Medienhäuser fahren Online-Sparprogramme, während überall sonst in der Welt der Online-Markt boomt.
Medien-Minister Babler wird zum Totengräber der Medien
Der für dieses Desaster zuständige Medien-Minister Andreas Babler wird höchstpersönlich zum Totengräber der heimischen Medien-Szene:
- Babler baute zwar die Presseabteilung seines Ministeriums auf 25 (!) Angestellte aus (Zusatz-Kosten: über 1,5 Millionen Euro), kürzte aber die Werbe-Ausgaben für heimische Medien auf unfassbar mickrige 16.000 Euro ein, nur 2.500 Euro davon flossen laut „Horizont“ an Print. Und die gingen zur Gänze an das SPÖ-nahe „Echo“-Medienhaus.
- Die von Babler großspurig angekündigten Medienförderungen für Abos und Vertrieb wurden bis heute nicht umgesetzt und sind nicht in Sicht.
- Die digitale Transformations-Steuer die von jenen Werbegeldern erhoben wird, die die digitalen Welt-Multis wie Google, Facebook & Co. den heimischen Medien „stehlen“ und die heuer bereits auf über 140 Millionen Euro explodiert, wird - entgegen der ursprünglichen Versprechen - nur zu 20 Millionen an die österreichischen Medien ausgezahlt. Aber 120 (!) Millionen davon kassiert wie ein Raubritter der Finanzminister.
- Zusätzlich müssen die heimischen Medien - als einziges Land der Welt - auch noch fast 100 Millionen an Inseratensteuer an den Finanzminister abliefern. Deutlich mehr als sie an Förderung bekommen.
Würden die rot-weiß-roten Medien die ihnen versprochene komplette Digital-Steuer von 140 Millionen Euro erhalten (zum Vergleich: der ORF erhält 800 Millionen Staats-Förderung via Haushaltsabgabe) wären sie alle Sorgen los, es gäbe keine Kündigungen, sondern im Gegenteil Expansion und Innovation.
Österreich droht unter der Regierung Stocker-Babler-Meinl im kommenden Jahr ein dramatisches Medien-Sterben. Vor allem der Online-Sektor droht dramatisch ins Hintertreffen zu geraten. Ex-Kanzler Sebastian Kurz: „Wir erleben eine dramatische Entwicklung. Während die USA im Tech- und Online-Sektor immer stärker zulegen, bricht die EU im Tech-Bereich völlig ein und Österreich kommt in der Tech- und Online-Entwicklung nicht mehr vor. Das ist eine ganz gefährliche Entwicklung!“
Auch ÖSTERREICH und oe24 sind von den Budget-Kürzungen der Regierung stark betroffen. Im ersten Halbjahr 2025 erhielt die oe24-Gruppe mit allen Medien - Print, Online, TV, Radio - statt 731.000 Euro wie im Vorjahr nur 118.000 Euro an Werbegeld. Trotzdem ist es oe24 und ÖSTERREICH heuer gelungen, Kündigungswellen zu vermeiden.
Oe24-CEO Niki Fellner: „Wir haben die großen Struktur-Reformen und Sparmaßnahmen in weiser Voraussicht schon im Vorjahr durchgeführt und das heurige Jahr dank des großen Einsatzes unseres Teams deshalb erfolgreich abgeschlossen. Sollte diese Regierung freilich nicht bald bei Medienförderungen, Medien-Werbung und vor allem beim Wirtschaft-Wachstum deutliche Impulse setzen, werden auch uns im kommenden Jahr weitere Sparmaßnahmen nicht erspart bleiben. Wir sind aber Optimisten und hoffen, dass diese Regierung endlich die Wichtigkeit des Medien- und Wirtschafts-Standorts Österreich erkennt…"