Scharfe Kritik
"Enttäuscht", "Mini-Paket": Wirbel um Pensions-Hammer
17.12.2025
Mit einem Steuer-Freibetrag will die Regierung "fleißige" Pensionisten belohnen. Die Maßnahme kommt aber erst 2027.
Auf Seite 26 im Regierungsprogramm steht es im Punkt "Arbeiten im Alter" geschrieben: "Das Zuverdiensteinkommen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wird mit 25 % endbesteuert. (...) Inkrafttreten ab 1.1.2026 und Evaluierung nach 2 Jahren".
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Herausgekommen ist am Ende weder eine "Flat Tax" von 25 Prozent für Pensionisten, noch ein Inkrafttreten im Jänner. Stattdessen wurde es ein Steuer-Freibetrag von 15.000 Euro, der erst im Jänner 2027 kommen soll. Vor allem die SPÖ war mit der "Flat Tax", die für Selbstständige und Unselbstständige gelten sollte, unzufrieden, da Besserverdiener davon stärker profitieren würden.
Die nunmehrige Verzögerung - immerhin kommt die Entlastung für "fleißige" Pensionisten erst 2027 - stößt vielen Seniorinnen und Senioren nun sauer auf. Zumal die Regierung zur Budgetkonsolidierung etwa die KV-Beiträge für Pensionistinnen und Pensionisten erhöhte. Außerdem wird ab 1. Jänner 2026 das notwendige Alter für die Korridorpension schrittweise von 62 auf 63 erhöht.
Seniorenbund "enttäuscht"
Die Präsidentin des ÖVP-nahen Seniorenbunds, Ingrid Korosec, zeigte sich via Aussendung enttäuscht: „Es gab die Zusage, dass diese Maßnahme ab 1. Jänner 2026 gilt. Dass diese Zusage nicht eingehalten wird, enttäuscht nicht nur mich, sondern auch viele Pensionistinnen und Pensionisten.“ Auch die neue Interims-WKÖ-Chefin Martha Schultz nannte die Verzögerung als Wermutstropfen.
Lob kam hingegen vom SPÖ-nahen Pensionistenverband. Der Freibetrag entlaste vor allem kleine und mittlere Pensionen und sei damit sozial treffsicherer als eine Flat Tax, so Pensionistenverband-Chefin Birgit Gerstorfer.
FPÖ sieht "Mini-Paket" und "Tropfen auf den heißen Stein"
Auch seitens der Opposition hielt sich die Freude in Grenzen. Der Grünen-Arbeitssprecher Markus Koza begrüßte zwar, "dass das unsägliche Flat-Tax-Modell vom Tisch ist", das vorgestellte Alternativmodell sei aber nicht wesentlich besser.
Die FPÖ zeigte sich gänzlich unzufrieden. Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch,kritisierte, dass das "Mini-Paket" nur ein "Tropfen auf den heißen Stein" sei. Um das Arbeiten attraktiver zu machen, seien die Maßnahmen völlig unzureichend, befand sie.