Mozartkugeln und Co.

Ministerien: 386.123 Euro für Gastgeschenke

21.04.2024

In vielen Ländern zählt der Geschenkaustausch zum diplomatischen Usus. Wie viel die österreichischen Ministerien von 2018 bis 2023 dafür ausgegeben haben, lesen Sie hier. 

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Gastgeschenke sind bei Staatsbesuchen oder -Empfängen üblich und werden gerne ausgetauscht. Meist handelt es sich um Kleinigkeiten, die eher einen symbolischen Wert darstellen. Bei vielen kleine Geschenken summiert sich der Betrag aber dennoch, weswegen der Abgeordnete Christian Oxonitsch (SPÖ) es genauer wissen wollte. Er fragte bei jedem Ministerium nach, wie viel Geld für solche Präsente seit 2018 ausgegeben worden sei. Also auch in der Zeit, in denen noch die Vorgänger der Minister im Amt waren.

Rechnet man sämtliche Ausgaben für Gastgeschenke der einzelnen Ministerien von 2018 bis 2023 zusammen, ergibt sich eine Gesamtssumme von 386.123,06 Euro.

Halstücher, CDs oder upgecyclete Taschen

Aus den Anfrage-Beantwortungen geht ebenso hervor, welche Präsente zum Teil an andere Staaten übergeben wurden. Darunter finden sich etwa Halstücher, Sachertorten, Schnee- oder Mozartkugeln sowie CDs des Neujahrskonzertes und upgecyclete Taschen aus Planen. Welche Geschenke erhalten wurden, wollte man aus Gründen der Courtoisie nicht sagen.

Kanzler Nehammer übergab Boxhandschuhe 

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) setzte erst kürzlich bei einer Paris-Reise auf ein kostengünstiges Geschenk: Boxhandschuhe. "Es war eine Freude zu erfahren, dass wir beide eine Leidenschaft für den Boxsport teilen", so Nehammer nach seinem Besuch beim französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

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Ein teureres Geschenk gab es etwa einst vom damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Er übergab im März 2019 einen Lipizzaner als Gastgeschenk an Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi. 
  

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