Umfrage
Studie: Nur 13 % vertrauen Parteien
19.08.2025Die Menschen in Österreich setzen auf Zusammenhalt in der Familie und möchten ein freies, selbstbestimmtes Leben führen.
Wer in Österreich lebt, legt vor allem auf Zusammenhalt in der Familie und ein möglichst freies, selbstbestimmtes Leben Wert. Das geht aus einer neuen Studie zu Grundwerten hervor, die am Dienstag von Familien- und Integrationsministerin Claudia Plakolm präsentiert wurde. Ebenfalls viel Wert legen die in Österreich Lebenden auf Höflichkeit im Umgang.
Für die repräsentative Umfrage durch das OGM-Institut wurden mehr als 1.000 Personen mit und ohne Migrationshintergrund interviewt.
Abgefragt wurde etwa auch, wem man vertraut. Hier führen die Polizei (85 Prozent vertrauen sehr oder eher), das Gesundheitssystem (73 %) und die Justiz (69 %). Am anderen Ende der Skala finden sich politische Parteien (13 %) sowie soziale Medien (17 %). Gespalten zeigten sich die Befragten etwa bei der Frage, ob eine Frau die ersten Jahre nach der Geburt „auf keinen Fall“ arbeiten sollte. 52 % stimmten sehr / eher zu, 45 Prozent weniger bis gar nicht.
Eine klare Meinung scheinen die Befragten beim Thema Nikolaus und Kreuz im Klassenzimmer zu haben. 79 % ist es wichtig, dass christliche Feste auch dann gefeiert werden, wenn die Mehrheit der Kinder keine Christen sind. 69 % ist es wichtig, dass ein Kreuz im Klassenzimmer hängt.
Deutsch als Voraussetzung für Integration
Im Bereich Integration sind jeweils über 90 Prozent der befragten Personen der Ansicht, dass Zuwanderer, die sich nicht bemühen, "grundlegende Werte" zu befolgen oder die deutsche Sprache zu lernen, besser woanders leben sollten.
Laut Plakolm erwartet sich die Bevölkerung weiters, dass Gesetze über religiösen Vorschriften stehen. Sie verwies auf die Wertekurse als zentralen Bestandteil der Integration. "Wer nicht teilnimmt, muss zukünftig mit Konsequenzen rechnen, bis hin zu Kürzungen bei den Sozialleistungen." Auch die geplanten verpflichtenden Sommerkurse für Schüler mit ungenügenden Deutschkenntnissen bezeichnete sie als wichtige Maßnahme.
Generell fühlen sich 96 Prozent der für die Studie Befragten Österreich zugehörig. Debatten über die österreichische Nation, die es etwa in den 1960er-Jahren noch gegeben habe, würden inzwischen der Vergangenheit angehören, befand Studienautor Johannes Klotz.