Übergangslösung mit Kaiser oder Bures?

Rendis Schicksalswahl: SPÖ bastelt schon an neuer Führung

08.03.2020

Die Länder verweigerten der Parteichefin die Mobilisierung für ihre Wahl.

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© TZOE/Kernmayer
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Pamela Rendi-Wagner und ihr engster Kreis dürften immer noch guter Dinge sein. Seit Mittwoch dürfen 160.000 SPÖ-Mitglieder über sozialdemokratische Themenauswahl, vor allem aber auch über die eigene Chefin abstimmen.

Rote Gewerkschafter wollen für Rendi rennen

Die SPÖ-Chefin will so ein für alle Mal Personal­debatten über sich selbst abdrehen. Sie spielt aber ­einen Poker auf extremes Risiko. Ihr ursprünglicher Plan, ihre Partei so zu ak­tivieren und alle Landesgruppen zu Kampagnen für sie zu animieren, dürfte vorerst gescheitert sein. Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig hat, nachdem er die Stimmung in seiner Landesgruppe gesehen hatte, erklärt, dass seine Stadtpartei keine Kampagne für sie machen wird. Das dürfte auf so gut wie alle übrigen SPÖ-Landesgruppen auch zutreffen. Einzig die Spitze der roten Gewerkschafter will für die Ex-Gesundheitsministerin rennen.

In der SPÖ werden hinter den Kulissen bereits Pläne für den Tag danach gewälzt. Vier Wochen hat Rendi-Wagner für ihre Mitgliederbefragung Zeit. Mitte April soll dann das Resultat feststehen. Laut roten Insidern brauche sie „30 Prozent, die teilnehmen, und ein Ergebnis über 90 Prozent“. Ob das klappt, weiß derzeit niemand. Immerhin mobilisieren einige rote Kreise gerade gegen sie.

Sollte die Abstimmung für sie schiefgehen, würden die SPÖ-Granden auf eine Übergangslösung setzen: Von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser bis Nationalratspräsiden­tin Doris Bures bis zu SP-EU-Mandatar Andreas Schie­der seien „alles Optionen“, sagt ein SPÖ-Mann.

Insider: "Bisher überlebte Rendi noch jede Revolte"

In der roten Welt glauben aber einige, dass die Sozialistische Jugend (SJ), die ja offiziell angegeben hatte, gegen Rendi-Wagner mobilmachen zu wollen, es auf eine Doppelspitze Max Lercher und Julia Herr (als Bundesgeschäftsführerin) an­legen würde. Lercher gilt auch als Vertrauter von Burgenlands SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Beide sind für eine rigorose Migrationspolitik, die wiederum nicht zu jener der SJ passt. Ein Insider meint aber: „Bislang hat Rendi noch jede Revolte gegen sich durchgestanden.“

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