Am Sonntag wählt Salzburg

Wahl-
Finale
 der Verlierer

02.05.2013

Showdown bei Salzburg-Wahl - SPÖ und ÖVP um die 30 Prozent.
 

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Der kommende Sonntag wird ihr Schicksalstag. Sowohl SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller als auch ÖVP-Chef Wilfried Haslauer werden die Politik verlassen – sollten sie am Wahltag nicht Nr. 1 werden. Das haben sie zumindest versprochen.

Und wenige Stunden vor dieser Wahl kann niemand mehr prognostizieren, wen es treffen wird. Nur soviel: „Es wird eine Frage der Mobilisierung, ob SPÖ oder ÖVP die Nase vorne hat. Aber Fakt ist: Beide großen Parteien werden verlieren“, so Politologe Thomas Hofer.

Soll heißen: Burgstallers SPÖ und Haslauers ÖVP liegen momentan in allen Umfragen zwar Kopf an Kopf bei etwa 30 Prozent, doch beide hatten ein wesentlich höheres Wahlergebnis bei den Landtagswahlen 2009: die SPÖ lag bei 39,37 und die ÖVP bei 36,55 Prozent. Verspielt hat man diesen Vertrauenspolster mit dem unfassbaren Finanzskandal, dessen Auswirkungen noch immer nicht abschätzbar sind und der letztlich auch für den früheren Wahltermin (statt 2014) verantwortlich war.

Frank Stronach wird zum großen Frust-Gewinner
Fast 400.000 Salzburger haben also am Sonntag die Möglichkeit, ihren Politikern via Stimmabgabe einen Denkzettel zu verpassen – spannend dazu sind die Umfrage-Schwankungen. Lag nach Auffliegen des Skandals die Schuld am Desaster noch ganz bei der SPÖ, hat inzwischen auch die ÖVP ihr Fett weg bekommen. Und ebenfalls noch offen ist der Kampf um Platz drei zwischen FPÖ und den Grünen.

Es herrscht also enormer Politfrust, und die Umfragen sagen, dass einer davon profitiert: Frank Stronach. Er wird daher wohl die Fünf-Prozent-Hürde für den Salzburger Landtag schaffen.

›Über Plan B denke ich am 6. Mai nach‹
ÖSTERREICH:
Frau Burgstaller, haben Sie schon einen Plan B für Ihr Leben nach Wahl, falls Sie verlieren?
Burgstaller:
Sowohl über die Koalition als auch über einen möglichen Plan B beginne ich erst am 6. Mai nachzudenken. Aber sollte ich nicht die Nummer 1 am Sonntag sein, wird es kein bitterer Abschied aus der Politik.

ÖSTERREICH: Salzburg gilt als Trendwahl für die Nationalratswahlen. Wenn Sie verlieren, kann das für die SPÖ zum Negativ-Lauf werden.
Burgstaller:
Ich gehe nicht von einem Negativ-Ergebnis aus. Und selbst wenn, hat das keinen Einfluss auf die Nationalratswahlen. Die Wähler entscheiden in jedem Bundesland eigenständig ohne auf die Bundespolitik zu schielen.

ÖSTERREICH: Auch Haslauer tritt zurück, wenn er Nr. 2 wird. Glauben Sie ihm das?
Burgstaller:
Ich hoffe, dass er wenigstens hier Wort hält.

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