Gallup-Umfrage
SPÖ verliert erstmals kräftig
01.12.2006
Der Höhenflug der SPÖ in den Umfragen ist gestoppt: In nur einer Woche verlor die SPÖ 2 Prozent, der Vorsprung auf die ÖVP schmilzt um 3 Prozent.
Zwei Monate nach dem Wahl-Triumph gerät die SPÖ erstmals in die Defensive. Die Rückkehr der ÖVP an den Verhandlungstisch hat den Höhenflug gestoppt. In der aktuellen Gallup-Umfrage fiel die Gusenbauer-Partei von ihrem Super-Wert von 41 Prozent der letzten Woche gleich um 2 Prozentpunkte zurück, liegt jetzt bei 39 Prozent und damit nur mehr 4 Prozentpunkte vor der ÖVP. Der Vorsprung der SPÖ auf die ÖVP ist in einer Woche um 3 Prozentpunkte wie der Schnee in der Dezembersonne geschmolzen.
Absprung verpasst. Gusenbauer war in den letzten Wochen im Umfrage-Hoch. Höhepunkt: Nachdem die ÖVP die Verhandlungen unterbrochen hatte und die SPÖ kurz vor dem Sprung in die Minderheitsregierung stand, hätte die Fast-schon-Kanzler-Partei bei Neuwahlen sensationelle 41 Prozent erreicht.
Viele Berater Gusenbauers aus dem linken Kreis der SP meinen, er hätte zu diesem Zeitpunkt die Chance zum Absprung verpasst: „Gusenbauer hätte Mitte November den Mut für eine Minderheitsregierung und die dann folgenden Neuwahlen haben müssen - so wie einst Kreisky“, sagt ein Wiener Partei-Grande. „Die ÖVP wäre unter 30 Prozent gefallen, Schüssel hätte abtreten müssen und Gusenbauer hätte eine Regierung mit den Grünen nach seinen Vorgaben machen können. Jetzt wirkt er wie ein Bittsteller der ÖVP, bekommt vom Wähler die Verantwortung für alles Schlechte der Großen Koalition. Das wird grausam.“
Tatsächlich meinen 63 Prozent der Österreicher, dass die Regierungsverhandlungen derzeit „nicht zielstrebig geführt“ werden. Gallup-Chef Fritz Karmasin: „Dass nicht zügiger verhandelt wird, wird überraschenderweise der SPÖ zugeschrieben.“
ÖVP in Offensive. Durch das Zurückkehren der ÖVP an den Verhandlungstisch gerät die Volkspartei wieder in die Offensive, legt erstmals wieder zu. Politologe Anton Pelinka zu ÖSTERREICH: „Die ÖVP hatte nach der Wahl das Image einer Partei, die ein schlechter Verlierer ist. Das ist sie los.“