Er kontert neuen Spesen-Vorwürfen

Strache: 'Angst meiner Gegner unermesslich groß'

30.11.2019

Nach seinem ehemaligen Bodyguard belastet nun auch seine Sekretärin den Ex-FPÖ-Chef in der Spesenaffäre schwer. Jetzt setzt sich Strache zur Wehr.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Wien. Nicht nur sein Ex-­Bodyguard Oliver R., auch seine einstige Assistentin Karin S. hat in ihrer – ÖSTERREICH vorliegenden – Aussage Heinz-Christian Strache in der Spesen-Affäre belastet. Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue – Strache dementiert alle Vorwürfe – gegen den Ex-FP-Chef. Konkret geht es um mutmaßliche Scheinrechnungen.

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Strache hat bislang erklärt, dass er seinen Ex-Bodyguard verdächtige, diese Rechnungen umgewandelt zu haben. Laut Einvernahmeprotokoll hat die Assistentin aber ausgesagt, dass Oliver R. angeboten habe, Rechnungen „umzuwandeln“, nachdem die FPÖ Wien private Rechnungen von Strache – etwa für dessen Putzfrau oder einen Urlaub in Tirol – abgelehnt hatte. Strache, laut Einvernahmeprotokoll: „O. k., machen wir es so.“ Als sie ihn bei anderen privaten Rechnungen gefragt habe, „sollen wir es wieder so machen“, soll Strache geantwortet haben: „Ja.“ Das hätten sie und R. als „Auftrag“ verstanden.

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Armbänder

Laut Einvernahmeprotokoll belastet die Assistentin auch Philippa Strache, die die Vorwürfe von sich weist. 2018 „vor Weihnachten war ich wieder gemeinsam mit Philippa Strache einkaufen.“ Sie habe sie dann noch ein Armband kaufen lassen und gesagt: „Verrechne das über die Partei.“

Strache: "Die Angst meiner Gegner scheint unermesslich groß"

Gegen die neu erhobenen Vorwürfe wehrte sich nun auch Strache öffentlich. Auf seiner Facebook-Seite postete Heinz-Christian Strache: "Hier handelt es sich nämlich nicht um Behauptungen von unbelasteten und daher glaubwürdigen Zeugen, sondern um Behauptungen von Personen, die selbst beschuldigt sind und die in ihrer Vernehmung versuchen, sich selbst zu entlasten, indem sie mich belasten." Er werde beweisen, dass die Anschuldigungen haltlos seien. Die Schlagzeilen rund um die Spesen-Affäre sieht er als "Vernichtungsfeldzug gegen meine Person", schreibt Strache. Er meint, dass seine politischen Gegner verunsichert, ob einer möglichen Rehabilitation des Ex-FPÖ-Chefs, seien. "Gemäß einer offenbar exakt geplanten Dramaturgie werden Woche für Woche auf zweifelhafte Art Gerichtsakten und Informationen geleakt, die mir – der offenbar politisch noch immer nicht tot ist – den letzten Stoß versetzen sollen. Die Angst meiner Gegner scheint unermesslich groß", so Strache, dessen Ausschluss aus der FPÖ wohl nur eine Frage der Zeit sein dürfte.

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