Nach Rosenkranz-Abgang

Strache räumt in FPÖ auf

18.05.2013

Rosenkranz versorgt. Jetzt voll in Wahlkampf.

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© Kernmayer
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Gezählte 75 Tage dauerte es, bis Barbara Rosenkranz bezwungen war: Erst am Freitag verkündete die Wahlverliererin vom 3. März in Anwesenheit von FPÖ-Chef Strache ihren Rücktritt als FPÖ-Chefin in NÖ. Oder besser: ihren Wechsel ins Parlament. Denn statt dem (schlecht bezahlten) NÖ-Landtag winkt ihr jetzt ab Herbst ein Nationalratsmandat.

Wahlversprechen.
Das war der Preis für FPÖ-Chef Strache, endlich unbelastet von internen Querelen in den Wahlkampf starten zu können: Spät genug – die Wahlkampfmaschinen von SPÖ und ÖVP laufen bereits auf Hochtouren. Strache versucht jetzt im ÖSTERREICH-Interview mit neuen Wahlversprechen zu punkten: So sollen Pensionen, Kinder- und Pflegegeld angehoben und Steuern gesenkt werden. Angepeilte Summe der Entlastungen: zehn Milliarden, die in der Verwaltung versickern.
 

Strache im Interview: »Steuern runter, Renten rauf«

ÖSTERREICH: Warum ist Barbara Rosenkranz nicht gleich nach der Wahl zurückgetreten?
Heinz-Christian Strache: Wir haben die Erneuerung, Verjüngung und Optimierung doch in kürzester Zeit geschafft. Seit Jahren schafft die rot-schwarze Regierung keine Steuerentlastung, keine Gerechtigkeit. Das zeigt doch, wie bewegungsfähig und wie rasch wir uns erneuern können. Ich verstehe also Ihre Frage nicht.

ÖSTERREICH: Frau Rosenkranz bekommt ein Mandat im Parlament – das ist doch ein Versorgungsposten.
Strache: Sie wissen, dass sie schon exzellente Arbeit im Parlament geleistet hat. Sie wird sich gegen den Gender-Wahnsinn und für unsere Familien engagieren. Der Wechsel ist eine völlig korrekte Vorgangsweise.

ÖSTERREICH: Haben Sie die Hände frei für den Wahlkampf?
Strache: Wir sind jetzt eine geschlossene Kraft. Es gibt einen Gewinner, und das ist die FPÖ. Wir sind geschlossen darauf konzentriert, dieses rot-schwarze Ungerechtigkeitssystem aufzubrechen und ins Visier zu nehmen.

ÖSTERREICH: Ihre Ansage für die Nationalratswahl?
Strache: Ungerechtigkeit hat einen Namen: diese Regierung von SPÖ und ÖVP. Bei Familienbeihilfe, beim Kinder- und Pflegegeld, aber auch beim Pensionisten-Preisindex – in all diesen Bereichen soll es Inflationsanpassungen geben. Seit über 9 Jahren ist das nicht passiert. Ich will auch eine Steuersenkung: Der Eingangssteuersatz und der mittlere Steuersatz sollen gesenkt werden.

ÖSTERREICH: Um wie viel soll die Steuerbelastung runter?
Strache: Das Konzept werden wir vorstellen. Aber der Rechnungshof sagt, dass pro Jahr 10 Milliarden unnötig in die Verwaltung fließen. Dieses Geld wollen wir den Österreichern zurückgeben.

ÖSTERREICH: Haben wir im Herbst einen Kanzler Strache?
Strache: Ich werde alles geben, um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Wir wollen deutlich über 20 % springen – und dann ist alles möglich.

 

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