50 Tage besetzt

Studenten geben SoWi-Innsbruck frei

18.12.2009

Nach der Einigung mit der Uni-Leitung folgt der Umzug ins Geiwi.

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© APA/ROBERT PARIGGER
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Nach siebenwöchiger Besetzung des größten Hörsaals der Universität Innsbruck an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, der SoWi-Aula, haben sich die Aktionisten, allen voran die Bewegung "UniBrennt!", am Freitagnachmittag mit der Uni-Leitung geeinigt. Das oftmals diskutierte und abgeänderte "Positionspapier" wurde von beiden Seiten unterzeichnet. Die Studierenden ziehen in den "Geiwi-Turm" um.

"Sie haben einen bemerkenswerten Schritt gesetzt", würdigte Rektor Karlheinz Töchterle den Protest der Studenten, der von konstruktiver Note sei. Die Universitäten hätten ein grundsätzliches Problem wie zu wenig Platz und Geld, welches diskutiert gehöre. Die Österreichischen Universitäten und damit auch Innsbruck seien am Beginn des Ganzen gestanden, das Signal sei und solle weiterhin nach Außen getragen werden. "Ich freue mich auf den weiteren Prozess, wir sind auf einem guten Weg", meinte Töchterle nach der "Vertrags"-Unterzeichnung und erklärte, den wichtigen Dialog über die Reform der neuen Studien fortsetzen zu wollen.

Die Studenten hatten in ihrem "Positionspapier" Räumlichkeiten für den Fortbestand des Prozesses und für wöchentlich mehrere Plena sowie einem monatlich stattfindenden gesamtuniversitären Uniplenum mit Pflichtanwesenheit gefordert. Weiters müsse die Universitätsleitung Finanzmittel in ausreichender Höhe zur Verfügung stellen, die Kommunikation nach Außen, Innen und innerhalb der Universität gewährleisten und ihre Positionierung zu den bisherigen Forderungen und Gesprächen darstellen.

Der Protest solle in "neuer, einzigartiger Form" fortgeführt und ausgeweitet werden. Am 11. Jänner sollen die neuen Räumlichkeiten bezogen werden. Bis 22. Dezember werde die bisherige Basis geräumt, durchgeputzt und ab Montag nach den Weihnachtsferien für Vorlesungen wieder zur Verfügung stehen.

Am 29. Oktober hatten sich die Tiroler Studenten formiert und gegen die "Missstände im Hochschulsystem" auch mit Plakaten wie "mehr Geld für Bildung", "Bildungsgarantie statt Börsenspiele" und "Keiner Mag. uns mehr" protestiert. Nach dem Protestzug besetzten rund 600 Personen die SoWi-Aula. Seit damals war der Hörsaal für Vorlesungen nicht zugänglich, Ersatzhörsäle für bis zu 500 Personen wurden organisiert. Formationen wie "Gebt die Sowi-Aula frei!" oder die Bewegung "Studieren statt blockieren" hatten versucht, die "Blockade" zu beenden. Mehrere Aktionen wie eine "Bildungs-Tanz-Demo" säumten die 50-tägige Besetzung, Mitte November stattete Kabarettist und Schauspieler Josef Hader den Studenten einen Besuch ab.

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