Fünf Wahlgänge

Superwahljahr für Große Koalition

19.12.2008

Die neue Regierung steht bald auf dem Prüfstand: Brisante Länderwahlen sowie die EU-Wahl werden zu ersten Stimmungstests.

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Der „Kuschelkurs“ der Großen Koalition steht in den nächsten Monaten vor einer harten Belastungsprobe. Das Superwahljahr 2009 mit vier Landtagswahlen und einer Europawahl könnte neue Eiszeiten zwischen Rot und Schwarz auslösen. „Wenn SPÖ oder ÖVP einen Landeshauptmann verlieren, beginnt es auch im Bund zu rumoren“, betont der Politikberater Thomas Hofer im ÖSTERREICH-Gespräch. Auch andere Länderfürsten würden dann verstärkt gegen die Wiener Regierung mobilisieren.

Schlacht um Salzburg
Erster Fixtermin ist der 1. März: In Salzburg muss sich SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller gegen ihren ÖVP-Herausforderer Wilfried Haslauer behaupten. Die Chancen dafür scheinen gut zu stehen: 2004 schaffte Burgstaller 45 Prozent und lag damit sieben Prozentpunkte vor dem ÖVP-Frontmann.

Zeitgleich mit Salzburg wählt Kärnten, wo das BZÖ erstmals ohne Jörg Haider eine Wahl gewinnen muss. Klar ist: Stürzen die Orangen ab, steuert das Bündnis auch bundesweit auf düstere Zeiten zu. Beweisen muss sich die SPÖ, die bei der letzten Wahl mit 38 Prozent noch vier Prozent hinter dem BZÖ lag. Als leicht hoffnungsloser Fall gilt die Kärntner ÖVP, die zuletzt nur etwas mehr als elf Prozent erreicht hat.

EU-Wahl
Schon im Juni steigen die völlig offenen Europawahlen. Beim letzten Mal schaffte die SPÖ knapp den ersten Platz vor der ÖVP. Wie es jetzt ausgeht, hängt besonders vom Antreten Hans-Peter Martins ab. Der EU-Rebell lag 2004 mit fast 14 Prozent knapp vor den Grünen und deutlich vor der damals schwachen FPÖ.

Schlüsselwahl Oberösterreich
Im September 2009 rücken zwei schwarze Kernländer in den Fokus. In Vorarlberg hofft die ÖVP auf eine absolute Mehrheit. In Oberösterreich wird ein enges Rennen erwartet, obwohl ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer seinen SPÖ-Kontrahenten Erich Haider bei der Wahl 2003 um fünf Prozentpunkte abhängte. Auch hier gilt: Die Schlappe einer Großpartei wird Schockwellen in den Bund aussenden.

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