Streit eskaliert
Koalitionskrach um Uni-Proteste
29.10.2009
Erstmals gab es am Donnerstag ein ausführliches Gespräch mit Studenten und Minister.
Eine Welle an Solidaritätsbekundungen gab es am Donnerstag für die Studierenden. SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann sagte: „Ich habe viel Verständnis für die Anliegen der Studierenden.“ Die Studierenden könnten sich darauf verlassen, dass die Regierung die Studiengebühren nicht wieder einführen würde. Auch SPÖ-Infrastrukturministerin Doris Bures ist "solidarisch“.
Das treibt die ÖVP auf die Palme: Die als Nachfolgerin von Wissenschaftsminister Johannes Hahn gehandelte Wissenschaftssprecherin Beatrix Karl stellt sich nun frontal gegen Faymann: "Die SPÖ dreht munter an der Eskalationsspirale, statt die Konsensbemühungen Hahns zu unterstützen!“
ÖGB-Oberhauser: "Wir sind tief beeindruckt!“
Indes
folgten weitere SPÖ-Granden dem Beispiel Faymanns. Die Gewerkschaft
beschloss gestern im Vorstand eine Solidaritätsnote. Präsident Erich Foglar: "Gebühren
sind nicht der richtige Weg, es braucht einen Investitionsschub.“
ÖGB-Vizechefin Sabine Oberhauser schaute höchstpersönlich im besetzten Audimax der Uni Wien vorbei: "Wir sind tief beeindruckt. Gemeinsam können wir erreichen, dass die Macht in diesem Land wieder vom Volk aus geht.“
Studenten sind bereits perfekt organisiert
Bereits zu Mittag
jubeln die Studenten im Audimax, als eine Unterstützung des burgenländischen
Landtags bekannt wird. Die Studenten haben sich in den vergangenen Tagen
immer stärker vernetzt - über Facebook, Twitter und der Homepage
www.unsereuni.at – aber auch direkt in den besetzten Hörsälen. Beim
ÖSTERREICH-Lokalaugenschein gab es bereits mehr als 50 Arbeitsgruppen – von
Theater bis Presse, von Küche bis Programmgestaltung. Studenten sprechen
sogar von aktiver Unterstützung von Unternehmen – etwa Anker, Vöslauer und
Restaurants wie der Wiener Deewan.
Nach einer Woche Proteste der Studierenden in Hörsälen und auf der Straße gab es gam Donnerstag um 15 Uhr das erste offizielle Gespräch zwischen VP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn und der Hochschülerschaft (ÖH). 7 konkrete Probleme. Die ÖH-Spitze legte dabei einen „Problemkatalog“ vor – und verlangte von Hahn „sieben neue Antworten auf sieben alte Fragen“. Die Forderungen:
Vertretung fehlt |