"Wir haben kein Geld mehr!"

Unsere Polizei ist schon bald pleite

19.10.2014

"Jetzt ist Schluss mit lustig", sagt die Polizei. Es fehlt an allen Ecken und Enden.

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Fünf Wochen lang reiste Hermann Greylinger, Chef der Polizeigewerkschaft, durch Österreich. „Die Zustände sind katastrophal“, sagt er im Gespräch mit ÖSTERREICH.

Keine Taschenlampen
Unsere Polizisten tappen im Dunkeln. Denn es fehlt Geld für die Taschenlampen. Nicht unwesentlich bei der Verbrecherjagd. Greylinger: „Wir schauen, dass wir Lampen selbst privat zu einem günstigen Preis einkaufen. Das kann es ja nicht sein.“

Bei Jagd auf Alko-Lenker: Röhrchen sind knapp
„Wir haben keine Alkovortest-Röhrchen mehr“, bekam der Gewerkschafter bei seiner Inspektions-Tour im Land zu hören. Auch Reifenprofil-Messer fehlen – die Sicherheit im Straßenverkehr wäre nicht mehr zu gewährleisten, „wenn es an den banalsten Dingen fehlt.“

Keine Rückrufe
Nächstes Ärgernis: Es wird bei der Rufnummern-Anzeige der Polizei-Dienststellen gespart. Sprich: Ruft die Polizei an, wird die Rufnummer unterdrückt. Greylinger: „Ein Rückruf der Betroffenen ist nicht möglich, die Kommunikation wird so erschwert.“ Ersparnis für das Innenministerium durch diese Maßnahme: gerade einmal 35.000 Euro im Jahr.

Keine Bankomatkassen
Für die Bürger wird es auch schwierig, wenn sie eine Strafe an Ort und Stelle mit Bankomatkarte begleichen wollen. Denn die mobilen Bankomatkassen wurden gestrichen. Als Alternative bleibt dann nur eine Anzeige oder der Beamte begleitet den Verkehrssünder zum nächsten Bankomaten.

Auch beim Polizeifunk hapert es. Durch veraltete Datenleitungen gibt es Kommunikationslöcher. „Das alles ist nur die Spitze des Eisbergs“, so Greylinger.

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