Vor Wien-Wahl: Rücktrittsknall in der FPÖ

Mit einem Statement auf Deutsch und Serbisch tritt der langjährige FPÖ-Funktionär Nemanja "Nemo" Damnjanović (53) aus der Partei aus: "Aufgrund fehlender Wertschätzung meiner erbrachten Leistung für die Partei trete ich LAbg. a.D. Nemanja Damnjanovic BA aus der FPÖ-Wien mit sofortiger Wirkung aus."

Seit September 2009 war Nemo FPÖ-Wien-Mitglied, war zwischen 2015 und 2020 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat. Jetzt rechnet er mit Landesparteichef Dominik Nepp ab. 

Abrechnung mit Nepp

„LEISTUNG BELOHNEN“ ist leider nur eine plakative Wahlbotschaft! Tatsächlich werden Heuchlerei, Doppelzüngigkeit, Ungerechtigkeit und verbreiten von Unwahrheiten mehr wertgeschätzt als Fleiß, Leistung, Gerechtigkeit, Loyalität und Ehrlichkeit", schreibt Damnjanovic. Und: Es gehe immer mehr nur um das Geld und nicht um die Bevölkerung oder „eine bessere Politik.“

Zu weit hinten gereiht: "Vertrauensbruch" 

"Auch jetzt hat die Wählerschaft das Recht auf Wahrheit! Viele sind mit meinem 35. Listenplatz nicht einverstanden, überrascht, verärgert und sehr enttäuscht von den FPÖ-Wien-Entscheidungsträgern. Für mich persönlich ist diese FPÖ-Landesreihung ein Vertrauensbruch."

An Nepp gerichtet schreibt Nemo: "Mir wurde sofort glasklar, dass ich von dir (als LPO(Anm.: Landesparteiobmann)) wahrhaftig bestraft, erniedrigt und verraten wurde. Diese Liste hat mit Leistung wenig bis nichts zu tun!"

"Meine Jahrzehnte politische Leistung in den Bereichen SPORT, INTEGRATION und SOZIALES bekommt mehr Wertschätzung von „fremden“ politischen Mitbewerbern als von meinen „eigenen Leuten", schreibt Damnjanovic - und tritt mit sofortiger Wirkung aus der Partei aus.

Früher Fußballspieler

„Nemo“ spielte in seiner Jugend als Stürmer, später als Mittelfeldspieler beim FAC, bei Vorwärts Steyr, Vienna, Schwechat, Sportklub... Einst war er der Sportsprecher der Freiheitlichen in Wien, er besitzt auch die UEFA-Trainerlizenz.