"Üppigen der üüü"

Was will er uns damit sagen? Alle rätseln über Kogler-Tweet

14.10.2019

Der Grünen-Chef Kogler löste auf Twitter großes Rätselraten aus. Ein Versehen oder eine versteckte Botschaft?

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© APA; Screenshot
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Der neue grüne Nationalratsklub ist am Montag erstmals nach der Wahl zu einem Arbeitstreffen zusammengekommen. Er ist um zwei Köpfe größer, aber auch weiblicher denn je: 15 der 26 Mandatare sind Frauen, ein Höchstwert, wie Bundessprecher Werner Kogler zu Beginn der Sitzung zufrieden verkündete. Mehr als ein Viertel der Abgeordneten hat zudem migrantische Wurzeln.

Doch am Nachmittag sorgte der Grüne Parteichef für reichlich Irritation. Auf Twitter postet er "Üppigen der üüü". Keiner schien wirklich zu begreifen, was Kogler der Twittergemeinde damit sagen will und zogen einen Vergleich zum "covefe"-Tweet des US-Präsidenten Donald Trump. Andere scherzen und fragen, ob dies ein Koalitionsgesprächeleak sei. Andere vermuteten gar, dass die Grünen zum Opfer eines Hackerangriffs wurden. "Einer, der unsere Sprache spricht", witzelt ein anderer User.

Was genau damit gemeint ist, werden wir wohl nicht erfahren. Mittlerweile ist der Tweet auch wieder gelöscht.

"Sie sehen ja wie eng das ist"

Das Anwachsen von null auf 26 Mandatarinnen und Mandatare (bis zum Abflug aus dem Nationalrat 2017 waren es 24) bezeichnete Kogler als Herausforderung. "Sie sehen ja, wie eng das da ist", meinte er vor Journalisten im voll gepackten Veranstaltungsraum des "Impact Hub" in Wien-Neubau. Mit der Wahl am 29. September habe man mehrere Rekorde gebrochen: Noch niemals sei eine politische Partei aus dem Nationalrat ausgeschieden und wieder zurückgekommen, und dies noch dazu mit dem besten Ergebnis bisher.

Von einem "Klub der Zukunft" sprach die Salzburgerin Astrid Rössler, aber auch von einem der nächsten Generation. 13 Abgeordnete sind unter 40 Jahre alt, zwei sogar unter 30. Der Altersdurchschnitt liegt bei 42 Jahren. Süleyman Zorba, mit 26 Jahren der Jüngste, verkündete dann noch stolz den Rekordfrauenanteil von 58 Prozent im Klub.

Auch Altbekannte im Nationalrat

Ganz ohne erfahrene Abgeordnete muss der Klub allerdings nicht auskommen, wie Rössler betonte: Kogler (für Rössler der "Vater im besten Sinne des Wortes dieses Erfolgs"), Sigrid Maurer und Alma Zadic (bisher bei der Liste Jetzt) waren bereits im Nationalrat vertreten, Ewa Ernst-Dziedzic und David Stögmüller im Bundesrat, Michel Reimon im Europaparlament.

Den ersten Schritt zur Konstituierung wird die Fraktion unmittelbar vor der ersten Nationalratssitzung am 23. Oktober setzen, Kogler ist dem gemäß auch noch nicht Klubobmann. Auch der Klubdirektor fehlt noch, wobei so gut wie feststeht, wer das wird, wie Kogler erklärte: Wolfgang Niklfeld soll den Job übernehmen. Er war auch in der Vergangenheit im Klubmanagement tätig, ist derzeit schon in Verhandlungen im Parlament eingebunden. Zuletzt arbeitete er in der Rechtsanwaltskanzlei von Maria Windhager.

Noch nichts entlocken ließ sich Kogler zu seinem Sondierungsteam für die Gespräche mit der ÖVP auf Bundesebene. Für morgen, Dienstag, planen die Grünen jedenfalls ein weiteres Pressegespräch.

 

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