Spital-Skandal
Wie kaputt ist das Gesundheitssytem wirklich?
29.10.2025Spitalsärzte warnen bereits seit längerem. Oe24 deckt auf woran es mangelt
Die Politik – Bund, Länder und Gemeinden – haben eine große Gesundheitsreform bis Ende 2026 versprochen. Dabei drängt die Zeit. Die jüngsten Schicksale aus Spitälern – es fehlten Betten – sind nur die Spitze des Eisbergs. Was also läuft schief?
Erfahrene Ärzte fehlen
Zum einen fehlt immer mehr der Mittelbau – Ärzte und Pfleger zwischen 45 und 55 Jahren verlassen zunehmend den öffentlichen Bereich. Hier stehen dann vielfach sehr junges medizinisches Personal in Notfallambulanzen.
Zum anderen fehlt es an Kassenärzten – vor allem im Fachbereich. Hier drängen immer mehr Menschen in Ambulanzen. Was wiederum die Spitäler überfordert.
In mehreren Bundesländern ist zudem eine lückenlose Versorgung nicht mehr garantiert:
OÖ & Salzburg hoch problematisch
Besonders problematisch – das hatte man bereits in der Pandemie gesehen – ist die Lage in Oberösterreich und Salzburg. Hier fehlt es teils an Schwerpunktspitälern, teils an Ärzten und Pflegepersonal. Resultat: Es können nicht alle, die man aufnehmen müsste, aufgenommen werden. Im schlimmsten Fall führt das zum Tod der Patienten. Auch im niedergelassenen Bereich gibt es in diesen beiden Bundesländern große Mängel.
In der Steiermark ist die Lage jenseits von Graz nicht viel besser. Und selbst in der steirischen Hauptstadt muss man selbst auf Tumoroperationen mitunter monatelang warten, berichten Spitalsärzte oe24. Das heißt: Schmerzen und verminderten Heilungschancen. Selbst Kinder sind betroffen.
Im benachbarten Kärnten ist die Lage nicht viel besser.
In Niederösterreich – hier sind proportional noch die meisten Spitäler – ist die Situation nach Wien noch am stabilsten. Aber: Wenn niederösterreichische Patienten nicht mehr wie bisher zu einem beträchtlichen Teil in Wien versorgt würden, würde die Situation sich auch in Niederösterreich massiv verschlechtern.
Wien dank Schwerpunkt-Spitälern noch gut
In Wien wiederum ist die Gesundheitsversorgung zwar nicht mehr so rosig wie noch vor zehn Jahren, im Vergleich zu den übrigen Bundesländern aber noch am besten. Vor allem die Notfallmedizin funktioniert in Wien gut. Das liegt an Schwerpunktspitälern – mit nötigen unterschiedlichen Fachkompetenzen – und dem Wiener AKH mit Top-Medizin.
Das Burgenland wiederum hängt stark von Versorgung in Wien und Graz ab und träumt davon eigenständig zu werden und investiert verdammt viel in den Gesundheitsbereich.