Wien-Wahl

SPÖ kritisiert Nazi-Werbung der FPÖ

04.10.2015

Jarolim fühlt sich bei Einladung des FPÖ-Bildungsinstituts an NS-Stil erinnert.

Zur Vollversion des Artikels
© APA/ Pfarrhofer
Zur Vollversion des Artikels

Eine Woche vor der Wiener Landtagswahl wird der Ton zwischen Rot und Blau schärfer. SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim kritisierte am Sonntag gegenüber der APA eine Einladung des FPÖ-Bildungsinstitutes, dessen Stil ihn an nationalsozialistische Werbung im Propagandablatt "Der Stürmer" erinnere. Die FPÖ selbst rief in Tageszeitungs-Inseraten dazu auf, "Wahlbetrug" beim Urnengang zu melden.

Umfrage: Häupl und Strache liegen gleichauf

Schwache Nerven
Jarolim meinte in einem Statement, die Nerven der FPÖ rund um Parteichef Heinz-Christian Strache und Generalsekretär Herbert Kickl dürften im Finale des Wahlkampfes "nicht allzu stark" sein. Denn anders sei es kaum erklärbar, "warum nun im Wahlkampffinish eine FPÖ-Werbelinie gefahren wird, die geschichtlich nicht völlig Unbeleckte an die nationalsozialistische Werbung im 'Stürmer' erinnert."

Das von Jarolim kritisierte Sujet betrifft eine Einladung des FPÖ-Bildungsinstituts: Für kommenden Dienstag wird darin zu einer Diskussion mit FPÖ-Volksanwalt Peter Fichtenbauer, Strache selbst und dem deutschen Publizisten Thilo Sarrazin geladen, um über "Risiken und Gefahren" der "neuen Völkerwanderung" zu debattieren. Jarolim stößt sich an der Aufmachung der Einladung, die eine stilisierte Österreich-Landkarte mit darauf einmarschierenden Füßen zeigt: "Forscher Stiefeltritt über die österreichische Grenze im klassischen NS-Stil", so das Urteil des SP-Abgeordneten.

NS-Gedankengut
"Ich denke, dass die Wiener Bevölkerung ja kaum plastischer dargeboten bekommen kann, was offenbar in relevanten Kreisen der FPÖ so vorherrscht", sagte Jarolim dazu. Damit dürfte nun erstmals "in völlig ungeschminkter Art und Weise" ans Tageslicht kommen, "was in dieser Partei steckt", sagte er - nämlich: "Braune Flecken als Wahlempfehlung". Strache forderte er auf, dafür zu sorgen, dass diese Darstellungen nicht mehr verwendet werden; außerdem verlangte er, dass der FPÖ-Chef eine "Erklärung zu der verwerflichen Werbelinie" abgibt.

Kickl weist Vorwürfe zurück
Die FPÖ hat den Vorwurf von Jarolim scharf zurückgewiesen. "Das ist ein neuer, hilfloser Aufguss dieser Nazi-Keule, wenn ihr nichts anderes mehr einfällt", sagte FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl gegenüber der APA. "Aber das zieht nicht mehr", meinte er.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel