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03.01.2014

ÖSTERREICH recherchierte, in welchen Branchen es derzeit noch offene Stellen gibt.

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Eines gleich vorweg: Der aktuelle Rekordwert von 428.143 Arbeitslosen schlägt natürlich auch auf die offenen Stellen voll durch. Anfang 2014 waren beim Arbeitsmarktservice AMS 23.176 offene Stellen gemeldet, das ist im Vergleich zum Jänner 2013 ein Minus von immerhin 1.434 Jobs.

Kein Wunder, dass auch der zuständige Sozialminister Rudolf Hundstorfer eine schwierige Situation sieht. „Das Jahr 2014 wird sicherlich nicht lustig“, so der SPÖ-Politiker im ÖSTERREICH-Interview. Frühestens im kommenden Herbst sieht Hundstorfer die Chance auf eine Trendwende.

Trotz allem: Industrie bleibt der Jobmotor
Immerhin: In einigen Branchen gibt es sehr wohl noch die Chance auf einen Arbeitsplatz:

  • Gastgewerbe: Im Fremdenverkehr verzeichnet das AMS auch noch offene Stellen – konkret sind es 4.849 Köche, Kellner und Rezeptionisten, die aktuell gesucht werden. Nur: Auch hier ist das Minus mit 10,4 % beachtlich. Die größten Einbrüche gibt es bei Verwaltungsjobs (–68,1 %), und bei Bauhilfsarbeitern (–42,7 %).
  • Juristen gesucht: Boombranchen sind rar gesät: So sucht das AMS aktuell um 80,6 % mehr Juristen als vor einem Jahr. Es sind aber nur 65 offene Stellen. Auch im Handel gibt es mit 2,886 freien Jobs ein Plus von 6,4 %.
  • Industrie & Dienstleistungen. Sieht man sich die Branchen an, bleiben Industrie und Dienstleistungen Jobmotoren, auch wenn die derzeit stottern: 6.849 Jobs sind bei Industrie und Gewerbe zu haben, um 1,7 % weniger als vor einem Jahr. Gleich um 7,6 % ging die Zahl der offenen Stellen im Dienstleistungssektor zurück: 6.659.

Doch wie geht es weiter?
Sozialminister Hundstorfer hofft zunächst einmal auf baldige Schneefälle, denn sonst sei die aktuelle Wintersaison ebenfalls gefährdet. Und dann? Besserung verspricht der SPÖ-Politiker erst für 2015. Wenn alles gut geht …

Sozialminister Hundstorfer hofft auf Trendwende im Herbst
»Jahr 2014 wird sicher nicht lustig«

ÖSTERREICH: Wie wird es am Arbeitsmarkt weitergehen?
Rudolf Hundstorfer: Eines ist klar, das ganze Jahr 2014 wird nicht lustig. Experten haben zwar geglaubt, dass sich die Situation verbessert – derzeit sieht es aber nicht so aus. Ich hoffe ja außerdem, dass es bald wieder schneit, denn sonst bekommen wir in der Gastronomie, wo es ja derzeit offene Stellen gibt, auch noch ein Problem.

ÖSTERREICH:
Wann gibt es wieder weniger Arbeitslose?
Rudolf Hundstorfer: Wir hoffen auf eine Trendwende im Herbst. Jedenfalls sollte es im Jahr 2015 besser werden.

ÖSTERREICH: Sollte die Regierung nicht Konjunkturprogramme schnüren?
Rudolf Hundstorfer: Das haben wir getan, ziehen Investitionen vor, bauen Kindergärten und Schulen. Wir haben ja nicht nur so viele Arbeitslose wie noch nie, sondern auch eine Rekordzahl an Beschäftigten. Wir sind also doppelt in neue Sphären vorgedrungen – wenn auch bei den Arbeitslosen bedauerlicherweise keine positive Entwicklung da ist.

 

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