Nach Pelinkas Rückzugs

Wrabetz zieht Büroleiter-Ausschreibung zurück

19.01.2012

Auch der ORF-Generaldirektor hat sich zu Pelinkas Rückzug zu Wort gemeldet.

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© APA, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz (l.) und Niko Pelinka
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Nach dem Rückzug von Niko Pelinka hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz einige der am 23. Dezember verkündeten Postenvergaben zurückgenommen. Wie er in einer Aussendung bekanntgab, hebt er die Ausschreibung für seine Büroleitung auf und verzichtet auch auf die Dienststelle "Koordination Landesstudios", für die Robert Ziegler vorgesehen war. Die Bundesländerkoordination soll lediglich auf Projektebene weiterverfolgt werden, ebenso wie die für Wrabetz' bisherigen Büroleiter Kurt Reissnegger vorgesehenen Aufgaben"Strategische Planung und medienübergreifende Programmprojekte". Büroleiter bleibt "bis auf weiteres" Reissnegger, hieß es auf Anfrage.

 


   "Eine allfällige spätere Neustrukturierung der Generaldirektion wird intern ausführlich diskutiert und allfällige Positionen werden nach entsprechender Ausschreibung besetzt. Dabei wird es zu keiner Ausweitung des Personalstandes der Generaldirektion kommen", so Wrabetz in der Aussendung. Auf die Bestellung des ehemaligen Onlinedirektors Thomas Prantner zum stellvertretenden Technikdirektor, die von den Redakteuren ebenfalls heftig kritisiert wird, ging der Generaldirektor in der Aussendung nicht ein. Dem Vernehmen nach dürfte sich daran aber nichts ändern.

   Dass Pelinka seine Bewerbung für den Büroleiterposten zurückgezogen habe, respektiert Wrabetz "in höchstem Maße", wenngleich die geplante Bestellung "ebenso wenig Gegenstand einer parteipolitischen Absprache wie sein nun bekanntgegebener Rückzug" sei. Eine anhaltende negative Diskussion sei dem Unternehmen jedoch nicht zuzumuten.

   Bezüglich der Möglichkeit, vom Stiftungsrat in den ORF zu wechseln, sprach sich der ORF-Chef für eine Weiterentwicklung der Corporate-Governance-Regeln und für eine "Cooling off"-Phase aus. Er werde Redakteursvertreter, Belegschaftsvertreter und Führungskräfte des Hauses zu Gesprächen darüber einladen, "durch welche Maßnahmen der ORF seine Position verbessern kann", kündigte Wrabetz an.

   Laut Wrabetz hätten die vergangenen Tage gezeigt, "dass ein starker unabhängiger öffentlich-rechtlicher Rundfunk breiten Bevölkerungskreisen ein Anliegen ist". Wrabetz nutzte die Gelegenheit, "zur langfristigen Absicherung der Rahmenbedingungen" vom Gesetzgeber die Möglichkeit der Interaktion des ORF mit sozialen Netzwerken zu fordern. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk darf nicht durch rechtliche Einschränkungen von neuen medialen Entwicklungen abgeschnitten werden."

 

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