Medienbericht

Zahlte Republik 2 Mio. Lösegeld an Al Kaida?

30.07.2014

Laut einem Bericht der "New York Times" kam es 2008 zu einer Lösegeldzahlung.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA
Zur Vollversion des Artikels

Die "New York Times" schreibt in ihrer Dienstagsausgabe, das Terrornetzwerk Al Kaida finanziere sich durch Lösegeldzahlungen europäischer Regierungen. Diese stützten Al Kaida indirekt , indem sie bei Geiselnahmen Lösegelder in Millionenhöhe bezahlten.

Zwei Millionen von Österreich?
Die Terroristen hätten seit 2008 Lösegeld in Höhe von insgesamt mindestens 125 Millionen Dollar (rund 94 Millionen Euro) eingenommen, so die "NYT" unter Berufung auf eigenen Recherchen. Auch Österreich wird in dem Artikel erwähnt. Wien habe 2008 für die Freilassung von zwei im Norden Malis festgehaltene Österreicher zwei Millionen Euro bezahlt, schreibt die "NYT" unter Berufung auf einen Parlamentarier aus Mali, der in die Verhandlungen involviert gewesen sei. Der Sprecher des Außenministeriums in Wien, Martin Weiss, dementierte dies am Mittwoch und bekräftigte, dass Österreich "in keiner Art und Weise" Lösegeld bezahle, Österreich lasse sich nicht erpressen. Die österreichische Regierung habe auch nicht andere gebeten, "Lösegeld in unserem Namen zu bezahlen", so Weiss. Österreich habe, so wie andere Regierungen auch, die Pflicht, seine Bürger zu schützen, was aber nie die Zahlung von Lösegeld umfasse.

Laut "NYT" betrugen 2013 die Zahlungen europäischer Regierungen 66 Millionen Dollar. Gemäß Verlautbarungen des US-Finanzministeriums seien seit 2008 sogar 165 Millionen Dollar Lösegeld bezahlt worden. Dieses sei teilweise unter dem Titel "Entwicklungshilfe" geflossen und durch Mittelsmänner gezahlt worden. Als Quellen nennt die NYT Verhandler, Ex-Geiseln, Regierungsvertreter, und Diplomaten.

Nur die USA und Großbritannien weigerten sich beharrlich, Lösegeld zu bezahlen, was oft zur Ermordung von Geiseln aus diesen Ländern führe, schreibt das Blatt. Andererseits würden aus demselben Grund aber auch weniger Amerikaner und Briten entführt.

Zur Vollversion des Artikels