Eklat in Bamberg

Boxer schlägt Wiener Ring- Richter k.o.

16.09.2012

Das hat es bei einem Boxkampf wohl noch nie gegeben: Innerhalb weniger Sekunden  gingen sowohl Boxer als auch  Ringrichter zu Boden.

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Erst zählte ihn den Ringrichter k. o., dann flippte Schwergewichtler Michael Sprott (37) völlig aus und schlug sogar auf den Unparteiischen ein. So sehen schlechte Verlierer aus. Doch was ist genau passiert?
Es ist Samstagabend, als der Brite Sprott und sein Herausforderer bei einem Boxturnier im deutschen Bamberg aufeinandertreffen. Vier Runden läuft der Kampf ohne Zwischenfälle. Bis Edmund Gerber (23) Sprott mit einer langen Gerade auf die Bretter schickt.
Der österreichische Ringrichter Gerhard Sigl aus Wien zählt den ehemaligen Commonwealth-Meister an. Kurz vor „zehn“ soll Sprott noch einmal die Arme gehoben haben, um anzuzeigen, dass er wieder da sei. Doch Sigl entscheidet: Das war zu spät. Er beendet den Kampf und erklärt Sprotts Kontrahenten zum Sieger des Kampfes.
Ausraster. Und jetzt passierte der Skandal: Sprott rastet völlig aus, schimpft auf den Ringrichter ein. Als dem 1,87-Meter-Hünen schließlich die Argumente ausgehen, schubst er ihn wütend vor sich her. Sigl geht zu Boden! Es folgen Tumulte im Ring. Erst nach mehreren Minuten beruhigt sich die Situation. Sprott entschuldigt sich bei Sigl. Trotzdem muss er mit einer Strafe rechnen.

Um Sieg gebracht.
Sigl, selbst früher Mittelgewichts-Boxer (21 Kämpfe, 17 gewonnen), zum Vorfall: „Ich bin vor 30 Jahren selbst mal k. o. gegangen. Ich weiß, wie hoch da der Adrenalinspiegel ist, da kann man schon mal die Nerven verlieren.“ Zu seinem Urteil: „Ich musste den Kampf abbrechen, Sprott war nicht mehr kampffähig.“ Der Brite sieht das anders: „Der Ringrichter hat mich um den Sieg gebracht.“


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