Nach Ungarn-Pleite

Das fordert Koller jetzt vom Team

15.06.2016

Katerstimmung in Rot-Weiß-Rot: Koller und Fuchs blicken aber nach vorne.

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Österreichs Teamchef Marcel Koller hat einen Tag nach dem 0:2 zum EM-Auftakt gegen Ungarn Durchhalteparolen ausgegeben. Man müsse die Niederlage so schnell wie möglich abhaken und sich voll auf die nächste Partie am Samstag im Pariser Prinzenpark-Stadion gegen den Gruppenfavoriten Portugal konzentrieren, forderte der Schweizer am Mittwoch in Mallemort.

"Jetzt gilt es, wieder aufzustehen. Wir haben noch zwei Spiele und müssen die Köpfe freikriegen", forderte der 55-Jährige. "Wir müssen enger zusammenrücken und alles dafür tun, damit wir das Spiel gegen Portugal erfolgreich gestalten."

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Rückblickend würde er nichts anders machen, was Taktik oder Aufstellung gegen Ungarn betrifft. "Aber was wir nicht hingekriegt haben, war, dass eine gewisse Nervosität da war", gab Koller zu. In der kurzen Zeit bis zum Duell mit Cristiano Ronaldo und Co. will der Nationaltrainer seine Spieler wieder aufrichten. "Wir werden sie auf die Seite holen und versuchen, sie optimistisch zu stimmen."

"Spieler nicht kaputt machen"
Zu harte Kritik bringe in dieser Situation nichts. "Wir müssen auf die Psyche achten, damit wir die Spieler nicht kaputt machen. Der eine braucht eine Streicheleinheit, der andere vielleicht ein hartes Wort", vermutete Koller und verzichtete auf Schuldzuweisungen. "Wir haben gemeinsam verloren und werden gemeinsam wieder aufstehen."

Bereits beim Rückflug in die Provence in der Nacht auf Dienstag begann Koller mit der Video-Analyse des Auftritts seiner Truppe. "Ich habe festgestellt, dass wir nicht unser bestes Spiel gezeigt haben", lautete die Erkenntnis. "Aber wir hatten doch sechs, sieben Chancen, die Ungarn vier - und zwei davon haben sie gemacht. Das sind entscheidende Dinge."


Beim ÖFB-Team schlichen sich ungewohnte Unsicherheiten ein. "Wir hatten zu viele Abspielfehler, dann ist es schwer, nach vorne zu kommen", betonte Koller. Für die Samstag-Partie bestehe ein gehöriger Steigerungsbedarf. "Die Portugiesen waren für mich schon vor der EM der Gruppenfavorit. Sie haben individuell drei, vier, fünf Spieler, die in der Offensive ein Match alleine entscheiden können, da müssen wir dagegenhalten", sagte Koller.

Junuzovic-Ausfall droht
Bei diesem Vorhaben muss der Teamchef auf den gesperrten Aleksandar Dragovic verzichten. Zu dessen möglichem Ersatzmann machte der Schweizer keine Angaben. Auch Zlatko Junuzovic könnte wegen seiner Knöchelverletzung ausfallen. Der 28-Jährige von Werder Bremen klagte auch am Mittwoch nach seiner am Vortag gegen Ungarn erlittenen Blessur über starke Schmerzen im Sprunggelenk.

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Aufschluss über den genauen Grad der Verletzung soll eine MR-Untersuchung am Abend in Marseille bringen. "Es ist eine klassische, kombinierte Verletzung", erklärte Teamarzt Richard Eggenhofer Mittwochmittag in einer Pressekonferenz im Teamcamp in Mallemort. Junuzovic sei umgeknickt, dazu sei ihm sein Gegenspieler auch noch auf den Fuß gestiegen.

"Es ist ein relativ großer Bluterguss", erklärte Eggenhofer. "Die Schwellung ist nach wie vor vorhanden, ist aber nicht wirklich ein gröberes Problem. Der Schmerz ist derzeit im Vordergrund."

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