Trainingsauftakt

Beim LASK brodelt es gewaltig

16.06.2009

Chaos pur, Fan-Proteste – beim LASK brodelt es. Alles hängt an „Trainer-Nobody“ Matthias Hamann. Der hatte einen beinharten ersten Tag.

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© APA/Rubra
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Als Hamann Montag um 15.30 Uhr erstmals das Training auf der Linzer Gugl leitete, gab es bereits einen Riesenwirbel. Die Fans (knapp 40) durften nicht zuschauen. Aus Angst vor Protesten? Nachwuchs-Sportvorstand Lebschy: „Es gab eine Anweisung des Präsidenten.“ Unmut machte sich breit. Peter-Michael Reichel war nicht erreichbar. Erst nach zwanzig Minuten öffnete Lebschy die Gittertore. „Ich weiß nicht, ob ich das darf – aber es ist mir egal!“

Stunde null
Was war das nur für ein Spektakel und ein Medienrummel, als der LASK vor nicht einmal drei Monaten Trainer Hans Krankl präsentiert hatte! Zur Pressekonferenz von Matthias Hamann (41) im „Power Tower“ der Energie AG in Linz erschien diesmal nur ein TV-Team. Der Deutsche kam ganz in Schwarz und sagte: „Es ist die Stunde null. Doch ich gehe die Herausforderung sehr offensiv an.“ Noch hat er sich keinen Überblick verschafft. „Ich muss die Mannschaft erst richtig kennenlernen, muss die Liga kennenlernen und das Umfeld.“

Am Vormittag hatte sich Hamann mit Ivica Vastic (39) getroffen. Die beiden sprachen zwei Stunden lang über ihre Philosophie und ihre Ziele. Vastic sicherte Hamann seine Hilfe zu: Ivo wird Assistent des Cheftrainers bei den Profis, und er übernimmt dazu die LASK-Amateure. Präsident Reichel: „Sportlich ist alles klar mit Ivo. Jetzt müssen wir nur noch den Vertrag aufsetzen. Aus meiner Sicht klappt das.“ Hoffentlich.

Fan-Proteste
Der Zerfall treibt die Fans auf die Barrikaden. Aber Reichel überraschte bei der Pressekonferenz alle, als er verkündete: „Beim LASK ist alles bestens. Es könnte gar nicht besser sein. Wir sind mit unserer Entwicklung hochzufrieden...“ Hauptsponsor AVE wird die Lage in den nächsten Wochen ganz genau verfolgen.

Abstiegskandidat?
Nach den Abgängen von Vastic, Baur, Hoheneder, Wisio, Gansterer, Mijatovic und Klein gilt der LASK schon als Abstiegskandidat. Auch Thomas Prager möchte weg. Mit Austria Kärnten ist alles so gut wie fix. Hamann demonstrierte am Montag Zuversicht und Mut: „Ich trete an, um den LASK besser zu machen. Bei Hessen Kassel gab es auch Probleme. Da habe ich mich um die Trikots gekümmert und den Bus bestellt.“

Eine Million fehlt
Klubchef Reichel, für den alles so wunderbar ist, hält eisern am Sparkurs fest: „Heuer haben wir eine Million Euro weniger zur Verfügung als letzte Saison. Eine Pleite werde ich nicht riskieren.“ Harte Zeiten in Linz. Es braut sich was zusammen. Insider wissen: Dem LASK droht eine Zerreißprobe!

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