Europacup-Out

Spanisches Lob für tapfere Bullen

03.10.2008

Spaniens Presse geht ungewohnt sanft mit den Salzburger Verlierern um und zeigt sich vorallem vom Salzburger Start angetan.

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Mit dem nötigen Standesbewusstsein nahmen die spanischen (Sport-)Medien den Aufstieg des FC Sevilla in die Gruppenphase des UEFA-Cups zur Kenntnis. Ein zweifaches 2:0 in der ersten Runde zeugt eben von einem Klasseunterschied. Wobei der stürmische Beginn von Red Bull Salzburg am Donnerstag beim Rückspiel in Wals-Siezenheim durchaus Anerkennung fand. "Die roten Bullen legten tapfer los", lobte die Tageszeitung "El Mundo". Mit ihrem ersten Tor sei die Sache für die Sevillaner aber trotz einiger brenzliger Situation zum Auftakt gelaufen gewesen.

Starke Anfangsphase
"Die Mannschaft von Coach Co Adriaanse bewegte sich auf dem Kunstrasen wie der Fisch im Wasser, während Sevilla die Zeit zwischen den Fingern zerrinnen ließ", schrieb "El Pais" über die ersten Minuten. Die Elf von Manolo Jimenez habe hauptsächlich danach getrachtet, sich nicht zu sehr zu verausgaben, konstatierte indes das Sportblatt "Marca".

Janko im Mittelpunkt
Besondere Aufmerksamkeit weckte der "Gigant" Marc Janko, dem von so manchem Schreiberling die baldige Emigration vorausgesagt wurde. Die Sportzeitung "As" stellte freilich einen Vergleich Jankos mit Sevillas Doppeltorschützen Frederic Kanoute an, um den Unterschied zwischen den beiden, aber auch zwischen Salzburg und Sevilla zu erklären:

"Janko fällt durch seine Größe auf, mit der er auch Angst erweckt. Er ist die Hoffnung des österreichischen Fußballs. Kanoute ist ein begnadeter Kanonier, der im Schaukasten der Besten der Welt gezeigt wird. Die beiden trennt eine Ewigkeit und so entwickelte sich auch die Geschichte des Spiels. Janko verpulverte eine bequeme Chance beim ambitiösen Start seiner Truppe. Kanoute löste seine Aufgabe professionell, als er das erste Mal in Erscheinung trat. Diese Effizienz teilt die Guten von den Schlechten", analysierte "As" unter dem Titel "Ein Spaziergang mit Kanoute".

"Niemand will nach Österreich"
"El Mundo" wiederum fand geradezu Mitleid mit dem Team von Red Bull Salzburg und seinem Mäzen Dietrich Mateschitz: "Salzburg ist eine Mannschaft ohne Glück. Sie hat dank des Scheckbuchs von Red Bull ein spektakuläres Budget. Dennoch kann sie sich keinen Spieler der ersten Reihe kaufen. Einfach, weil niemand in Österreich spielen will. Mit dem geleisteten Aufwand hätten sie aber auf jeden Fall die Gruppenphase erreichen müssen. Dann bescherte ihnen das Los aber einen zweifachen UEFA-Cup-Sieger. Das Rückspiel verlief auch noch glücklos. Was bleibt ist der Dank für ihren Sinn für das Spektakel."

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