Vor EL-Schlager

Rangers-Fans legen U4 komplett lahm

13.12.2018

Am Donnerstagnachmittag strömten Tausende in die U-Bahn-Station Schwedenplatz. Zu viel für die Wiener Linien.

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© Twitter
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Wien kann sich am Donnerstag auf einen Ansturm von Fans der Glasgow Rangers gefasst machen. Schottische Medien berichteten nach Rücksprache mit Club-Verantwortlichen, dass bis zu 12.000 Anhänger des schottischen Fußball-Rekordmeisters für das Europa-League-Match gegen Rapid in der Bundeshauptstadt erwartet werden. Die österreichische Polizei schätzte die Zahl auf 5.000 bis 10.000 Rangers-Fans.

Das Match beginnt um 18:55.

Viele der mitreisenden Schotten werden in den Stunden vor dem Anpfiff wohl noch versuchen, Karten auf anderem Wege zu erhalten, etwa über den Schwarzmarkt. Das könnte wiederum zu delikaten Situationen führen, wenn Rangers-Fans mitten im Rapid-Anhang Platz nehmen, doch Marek beschwichtigte: "Wir hatten einige Sicherheitsmeetings und haben einen sehr guten Plan. Alle Vorkehrungen sind getroffen."

Hier zieht die Schotten-Karawane durch Wien

Die Fans der Glasgow Rangers haben sich gegen 16:30 auf den Weg zum Weststadion gemacht. Die Schlachtenbummler zogen laut singend durch Wien, zündeten wohl Pyro, aber blieben ansonsten friedlich. Die U-Bahn brachte die Fans nach Ober St. Veit, von dort begann der frostige Marsch bei -1 Grad zum Stadion. Rund 2 Kilometer lang ist die Strecke, die Linzer Straße wurde gesperrt.

© Philipp Scheichl

Party in Wiener City.

Riesen-Party am Schwedenplatz legte U-Bahn lahm

Zuvor wurde kräftig am Schwedenplatz gefeiert. Davon überzeugte sich auch ÖSTERREICH-Reporter Philipp Scheichl, der mit den Fußball-Fans durch die Straßen zog. Die Stimmung war perfekt und die Schotten feierten ausgelassen. Davon mussten sich dann auch die Mitarbeiter der MA48 überzeugen, die die Straßen im Bermuda-Dreieck nach der Schotten-Invasion wieder sauber machen mussten.

Gegen 16 Uhr machte sich die Karawane schließlich auf den Weg nach Hütteldorf, aber nicht ohne Zwischenfall. Wie Videos zeigen, strömten Hunderte gleichzeitig in die Station Schwedenplatz und legten die komplette U4 lahm. Aufgrund des Andrangs wurden drei Sonderzüge bereitgestellt, woraufhin die Linie lahmgelegt wurde. Rund 20 Minuten ging auf der Strecke nichts mehr.

© Philipp Scheichl

ÖSTERREICH-Reporter Philipp Scheichl mitten unter den Ranger-Fans.

Keine Furcht, sondern Vorfreude

Es herrsche keine Furcht vor Ausschreitungen, sondern eine Vorfreude auf ein stimmungsvolles Match, betonte Marek. "Wir haben eine Riesenfreude damit, dass diese wichtige Partie vor ausverkauftem Haus stattfindet."

Und nicht nur Rapid heißt die schottischen Gäste willkommen, sondern auch die Wiener Polizei. Auf Twitter geben die Beamten immer wieder hilfreiche Tipps für die Fans auf Englisch und informieren sie darüber, wie sie zum Stadion gelangen. Und da nicht alle der angereisten Rangers-Fans ins Stadion können, liefert die Wiener Polizei auch gleich Abendplanungen mit.



Das Allianz Stadion ist nach den Angaben von Marek erstmals seit dem Eröffnungsspiel gegen Chelsea im Sommer 2016 restlos ausverkauft. Das war bisher noch nicht öfter der Fall, weil für den Gästesektor praktisch nie alle Tickets abgesetzt wurden. "Irgendwelche Pläne für den heutigen Abend? Schaut doch in einem der zahlreichen internationalen Pubs in der ganzen Stadt vorbei oder trinkt einen traditionellen Punsch auf einem unserer Christkindlmärkte. Achtet auf Taschendiebe und merkt euch: Punsch ist viel stärker als Jaw Brew", schreiben sie auf Twitter.

 




© Philipp Scheichl

© Philipp Scheichl

 

 

300 Polizisten in und um Stadion

Diesmal jedoch ist dieser Stadionbereich prall gefüllt, weshalb sicherheitshalber 300 Polizisten im und um das Stadion im Einsatz sein werden. Weitere mehrere 100 Beamte sorgen im Stadtgebiet für Ordnung und sind für Raumschutz oder Verkehrsmaßnahmen zuständig, da zeitgleich in Wien die Donnerstags-Demo stattfindet. Fünf schottische Polizisten begleiten die szenekundigen Beamten.

Da die schottischen Fans in sozialen Netzwerken sehr aktiv sind, wird auch die Wiener Polizei Social Media nutzen und auf Twitter unter https://twitter.com/LPDWien Informationen und Verhaltenstipps auf Deutsch und Englisch verbreiten.

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