Brisante Aussagen
Bayern-Boss packt aus: Die Wahrheit über Uli Hoeneß
26.11.2025Max Eberl hat im großen Interview mit SPORTBILD ungewöhnlich offen über seine ersten 20 Monate beim FC Bayern gesprochen – und dabei vor allem über sein Verhältnis zu Ehrenpräsident Uli Hoeneß.
Dessen öffentliche Bemerkungen über ihn, aber auch die gemeinsame Arbeit in einer sportlich schwierigen Phase, prägten den Weg des Klubs in der jüngeren Vergangenheit.
Rückblickend beschreibt Eberl die Lage bei seinem Amtsantritt im Frühjahr 2024 als „turbulent“: „Es wurde viel Staub aufgewirbelt, und man musste den klaren Blick behalten.“ Ohne Titel, ohne Trainer und mit einer „gehemmten Mannschaft“ sei der FC Bayern damals an einem entscheidenden Wendepunkt gestanden. Der Sportvorstand betonte, wie wichtig es gewesen sei, mit Vincent Kompany einen langfristigen Aufbau beginnen zu können – die Vertragsverlängerung bis 2029 sei dafür ein sichtbares Zeichen.
Besonders ausführlich äußerte sich Eberl gegenüber SPORTBILD über die Beziehung zu Hoeneß. Dieser hatte ihn im „Doppelpass“ als „empfindlich“ bezeichnet – eine Einschätzung, die Eberl nicht nur akzeptiert, sondern positiv deutet: „Für mich ist es ein gutes Merkmal, empfindlich zu sein. Es zeigt, wie sehr man für den Verein brennt.“ Die emotionale Art, den FC Bayern zu leben, verbinde ihn und Hoeneß, so Eberl.
So läuft es mit Hoeneß
Er schildert auch ein Gespräch vor der Jahreshauptversammlung: Hoeneß habe ihm dort bestätigt, dass ihm der aktuelle Bayern-Weg gefalle. Während der Sitzung soll Hoeneß lachend gesagt haben: „Ich bin schon gespannt, wann der nächste Keil zwischen uns getrieben wird.“ Eberl betont, dass es nicht nur um Hoeneß gehe, sondern um ein gemeinsames Zusammenraufen aller Führungskräfte – von Karl-Heinz Rummenigge über Jan-Christian Dreesen bis Herbert Hainer. Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten habe es gegeben, intern wie extern, „aber sie haben sehr dazu beigetragen, dass wir heute dastehen, wo wir sind“.
Sportlich und wirtschaftlich plant Eberl weiter den Umbau des Kaders – mit klarer Kostenorientierung. „Wir werden an gewissen Punkten über Einsparungen reden“, sagt er. Verträge, die weiterlaufen, müssten respektiert werden, doch die Gehaltsstruktur werde sich verändern. Dass ein Spieler eine Anpassung nicht akzeptiert, könne vorkommen: „Dann geht man sauber auseinander – wie im Fall Leroy Sané.“
Unmissverständlich äußert sich Eberl bei einer der prominentesten Personalien: Manuel Neuer. Trotz dessen Rücktritts aus dem DFB-Tor 2024 und anhaltender Diskussionen um seine Rolle im Nationalteam findet Eberl klare Worte: Auf die Frage von SPORTBILD, ob Neuer mit zur WM müsse, antwortet er: „Ja! Er ist der beste Torwart Deutschlands!“ Der FC Bayern sei „unglaublich froh“ über die Vertragsverlängerung, und Eberl betont: „Er brennt total.“