Die Gründe

Mourinho: Darum sortiert er Schweini aus

05.08.2016

Er erntete für Schweinis Degradierung Tadel – nun wehrt sich „Mou“.

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Jose Mourinho scheut vor unpopulären Entscheidungen nicht zurück. Bei Real Madrid degradierte er Klub-Ikone Iker Casillas zur Nummer zwei. Kaum in Manchester hat er ein neues prominentes Opfer: Bastian Schweinsteiger, seines Zeichens Champions-League-Sieger und Weltmeister.

Erst vergangenen Sommer wechselte er vom FC Bayern München zu ManUnited. Die Erwartungen konnte er ob verletzungsbedingter Rückschläge kaum erfüllen. Für "Mou" Grund genug, ihn aus dem Kader zu eliminieren. "The Special One" hat einmal mehr bewiesen, warum er diesen Namen trägt.

"Ich musste meine Entscheidungen treffen. So etwas passiert in jedem Verein auf der Welt", sagte der portugiesische Star-Coach lapidar. Schweinsteiger sei dennoch "ein sehr guter Mittelfeldspieler". Bloß kein Mittelfeldspieler für Mourinho, der im Sommer das Traineramt von Louis van Gaal übernahm.

Kritik an Schweini-Demütigung

Die Ausbootung Schweinsteigers, der nach dem EM-Halbfinal-Aus als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zurückgetreten war, löste einen Sturm der Entrüstung aus. Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld warf Mourinho "mangelnden Respekt" vor.

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FCB-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge äußerte ebenfalls Unverständnis: "Bei Bayern München hat es das noch nie gegeben, und bei Bayern München wird es das auch nie geben." Ein Jurist der Spielergewerkschaft FIFPro ging gar noch weiter: Er forderte eine Gefängnisstrafe wegen Mobbings.

In den sozialen Netzwerken hatten Fans zudem den Hashtag #SaveSchweinsteiger ins Leben gerufen. Mourinho ist das egal. Er tauscht den 32-jährigen Schweini lieber gegen den 23-jährigen Paul Pogba. Zumindest sieht es danach aus.

Pogba-Transfer vor Abschluss?

"Wir haben derzeit 22 Spieler im Kader, aber es werden 23 sein. Wir bekommen noch einen sehr guten Mittelfeldspieler", meinte Mourinho vielsagen. Der Rekord-Deal zieht sich nun seit Monaten. Britische Medien kolportierten zuletzt eine Ablösesumme von 100 Millionen Pfund (118 Millionen Euro).

Mourinho: "Paul Pogba ist Spieler von Juventus Turin bis er es offiziell nicht mehr ist." Am Sonntag eröffnen Cupsieger Manchester United und Sensationsmeister Leicester City die Saison mit dem "FA Community Shield".

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