Umdenken nach Kritik

Super League wackelt: Erste Clubs vor Absprung

20.04.2021

Die massive Kritik führt bei manchen Vereinen offenbar bereits zum Umdenken. 

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Die Fußball-Welt ist weiterhin in Aufruhr: Zwölf Top-Clubs haben am Montag verkündet, zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine europäische Superliga gründen. Die Kritik von UEFA, anderen Klubs und vor allem von den Fans ist enorm. Nun könnte es bereits zu einem Umdenken kommen.

Während Klubs aus Spanien und Italien vor allem ihre Schuldenlöcher stopfen wollen, geht es den englischen Riesen um Gewinn-Maximierung. Auf der Insel war der Protest am Montag aber auch am größten, womit ManU und Co. so wohl nicht gerechnet haben. Wie die BILD berichtet, wollen einige englische Klubs (darunter auch Liverpool) ihre Entscheidung überdenken. Die UEFA soll auch bereit sein, die Abtrünnigen mit offenen Armen wieder aufzunehmen. Ist dies wirklich der Fall, dann wäre die Super League schon vor dem ersten Anstoß Geschichte.
 

Real-Boss: "2024 sind wir alle tot" 

Real Madrids Präsident Florentino Perez hat die geplante Super League verteidigt und als notwendigen Schritt zur Rettung des Fußballs bezeichnet. Er sei nicht der Eigentümer von Real Madrid. Der Club sei ein Mitgliederverein. "Jetzt machen wir das, um den Fußball zu retten, der sich in einer kritischen Situation befindet", sagte der als Boss der neuen Liga auserkorene Spanier in der Nacht auf Dienstag in einem Interview des spanischen Senders "El Chiringuito de Jugones".

Überall auf der Welt seien Vereine wegen der Corona-Pandemie in finanziellen Schwierigkeiten, und es gehe darum, den "Fußball zu retten, damit wir zumindest für die nächsten 20 Jahre in Ruhe leben können. Die Situation ist sehr dramatisch", betonte Perez. Real hat wie der FC Barcelona und weitere Clubs hohe Schuldenberge, die Corona-Pandemie hat die Lage für viele wegen der eingebrochenen Umsätze verschlimmert.

Johnson will "lächerlicher" Super League Rote Karte zeigen 

Der britische Premierminister Boris Johnson hat seine Ablehnung gegenüber einer europäischen Super League bekräftigt. "Seid versichert, dass ich alles tun werde, um diesem lächerlichen Plan die Rote Karte zu zeigen", schrieb der Regierungschef in einem Gastbeitrag für die Boulevard-Zeitung "The Sun" (Dienstag-Ausgabe). Die Super League biete weder einigermaßen Chancengleichheit noch gebe es für alle Vereine dieselben Entwicklungsmöglichkeiten.

Der Reiz des Spiels liege aber in der Möglichkeit, "so weit entfernt sie auch sein mag", dass jeder Verein eines Tages über sich hinauswächst, erklärte Johnson. Mit Manchester United, Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea und Tottenham kommen sechs der zwölf Clubs, die sich vorerst als Gesellschaft zusammentun wollen, aus der englischen Premier League.
 
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel