Viertfinal-Kracher

EM-Heldinnen wollen heute Deutsche schocken

20.07.2022

Österreich greift im EM-Viertelfinale heute (21 Uhr) gegen Deutsche nach Aufstieg. 

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© Gepa Pictures
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London. „Es ist das Duell David gegen Goliath. Wir nehmen die Rolle aber gerne an und können ­sicher überraschen“, gibt sich ÖFB-Kickerin Sarah Zadrazil vor dem Deustchland-Kracher selbstbewusst. Unser Frauen-Nationalteam kann im Londoner Stadtteil Brentford heute den Traum vom EM-Halbfinale wahr werden lassen – wieder einmal! Schon bei unserer EURO-Premiere 2017 in den Niederlanden schaffte es Rot-weiß-rot sensationell unter die besten Vier.

Deutsche lassen mit Mega-Bilanz aufhorchen

Gegen Deutschland muss heute vor rund 17.000 Fans im Community Stadium aber schon ein kleines Wunder her. Der Gegner ist achtmaliger Europameister und zweimaliger Weltmeister. Die Gruppe B überstand die Truppe von Teamchefin Martina Voss-Tecklenburg mit drei Siegen und einem Torverhältnis von 9:0. „Sie haben auf jeder Position große Qualität“, weiß unsere Mittelfeldspielerin Sarah Puntigam. Warum wir den Weltranglisten-Fünften trotzdem ärgern können? „Weil wir einen unglaublichen Team-Spirit haben, weil wir Mentalität bis in die letzte Spielerin haben und unser letztes Hemd auf dem Platz lassen“, so ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger mit der Kampfansage.

Bisher traf unser Frauen-Team zweimal in Testspielen auf die Deutschen, zwei mal ging man als Verlierer vom Platz. Am 22. Oktober 2016 setzte es in Regensburg ein 2:4, am 6. Oktober 2018 in Essen ein 1:3. „Ich denke da wenig daran, wir haben uns als Mannschaft sehr stark entwickelt“, sagt Verteidigerin Carina Wenninger. So sieht das auch Zadrazil: „Ich glaube, dass diese Spiele nicht mehr relevant sind.“ Der Fokus liegt voll und ganz auf der heutigen Partie. „Es ist wichtig, dass wir physisch und geistig fit sind. Die Deutschen sind mit sehr viel individueller Qualität ausgestattet. Sie haben viele verschiedene Spielertypen“, sagt Teamchefin Irene Fuhrmann.

»Das heißt nicht, dass wir sie nicht ärgern können«

Die Wienerin warnt unter anderem vor Stürmerin Alexandra Popp, die im laufenden Turnier schon dreimal traf: „Sie ist eine macht in der Luft. Ihre Kopfbälle sind teilweise so stark, wie unsere Spielerinnen schießen können.“ Dazu hebt sie die „extreme Schnelligkeit“ von Svenja Huth oder die Unterschiede im Zentrum von Lena Oberdorf und Lina Magull hervor. Auch Torjägerin Lea Schüler ist ach ihrer Corona-Infektion wieder fit. Unsere Kickerinnen haben zwar Respekt vor dem Gegner, glauben aber an die nächste große Sensation. 2017 kickte Österreich als klarer Außenseiter schon Spanien im Viertelfinale aus dem Turnier. Erst letzten Freitag feierte die Fuhrmann-Elf mit einem 1:0 den ersten Sieg gegen Norwegen. „ Deutschland ist sicher Favorit. Das heißt aber nicht, dass wir sie nicht ärgern können“, weiß Puntigam.  

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