Achtelfinale

1:0 - Schweden gewinnen Taktik-Duell gegen Schweiz

03.07.2018

Schweden behalten in europäischem Duell gegen die Schweiz knapp die Oberhand.

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Schweden hat sich am Dienstag das vorletzte Ticket für das Viertelfinale der Fußball-WM gesichert. Das "Tre-Kronor-Team" setzte sich in St. Petersburg gegen die Schweiz 1:0 (0:0) durch. In einer ausgeglichenen Partie sorgte Emil Forsberg mit seinem ersten WM-Tor für die Entscheidung (66.). Der Leipzig-Legionär hatte Glück, weil sein Schuss von Manuel Akanji unhaltbar abgefälscht wurde.

Die Skandinavier schafften erstmals seit 1994, als sie in den USA Platz drei erreicht hatten, den Sprung in die Runde der letzten acht. Dort geht es am Samstag in Samara (16.00 Uhr MESZ) gegen den Sieger des abschließenden Achtelfinalduells zwischen Kolumbien und England.

Der Schweizer Teamchef Vladimir Petkovic veränderte seine Startelf gegenüber dem mittelmäßigen 2:2 gegen Costa Rica im letzten Vorrundenspiel an vier Positionen. Für die beiden gesperrten Verteidiger Fabian Schär und Stephan Lichtsteiner kamen Johan Djourou und Michael Lang in die Startaufstellung. Dazu ersetzte Steven Zuber Breel Embolo im Mittelfeld und Josip Drmic, der gegen Costa Rica in der Schlussphase getroffen hatte, Mario Gavranovic als Solostürmer. Bei Schweden ersetzte lediglich Gustav Svensson den gesperrten Sebastian Larsson gegenüber dem 3:0 gegen Mexiko im Mittelfeld.

Taktik-Duell zwischen Europäern

Die beiden Europäer starteten ohne großes Abtasten in das Spiel und suchten sofort den Weg zum Tor. Die Schweizer probierten es mit geordnetem Spielaufbau und erspielten sich ein Übergewicht beim Ballbesitz. Schweden war aber zunächst deutlich gefährlicher. In der achten Minute vergab Marcus Berg nach Pass von Sturmpartner Ola Toivonen die erste Chance kläglich, gleich darauf blockte Manuel Akanji einen weiteren Schuss von Berg ab.

Die ersten Chancen fanden die Schweden vor:

Erst nach knapp einer halben Stunde nahm die Partie mit dem Schuss von Marcus Berg und der starken Parade von Yann Sommer Fahrt auf. Auf beiden Seiten folgte jeweils eine hochkarätige Chance: Bei der Schweiz vergab Blerim Džemaili nach Kombination mit Steven Zuber, bei den Schweden brachte Albin Ekdal das Kunststück fertig, den Ball freistehend aus sechs Metern weit über die Latte zu schießen.

Die Schweiz hatte insgesamt mehr vom Spiel, die Schweden schalteten aber stets gefährlich um. Das Match war bis zur Halbzeit komplett offen.

Die Schweden kamen gut aus der Kabine und starteten stark.

Den Bann brach schließlich Emil Forsberg. Der Leipzig-Legionär zog in der 66. Minute ab und hatte Glück. Der Ball wurde unhaltbar abgefälscht. 1:0 für Schweden!

Die Schweiz warf danach alles nach vorne, startete ein Powerplay, doch die Schweden standen extrem stabil und ließen kaum Chancen mehr zu.

Die letzte Großchance hatte aber Schweden. Nach einem Torraub-Foul von Michael Lang an Martin Olsson, für das der Schweizer in der 94. Minute die Rote Karte sah, vergab Toivonen von knapp außerhalb des Strafraums einen Freistoß (97.). Schiedsrichter Damir Skomina hatte zunächst auf Elfmeter entschieden, die Entscheidung nach Studium der TV-Bilder aber auf Freistoß an der Strafraumgrenze geändert.

Es blieb beim knappen 1:0 - Schweden steht im Viertelfinale der WM! Und das ganz ohne Ibrahimovic!

Stimmen zum Spiel

Janne Andersson (Trainer Schweden): "Wir haben ein exzellentes Team. Ich bin so glücklich, dass sich das in den Resultaten auswirkt. Wir wissen, wir sind ein gutes Team, wir haben Erfolg und wir konzentrieren uns auf unser Spiel. Ich nehme die Emotionen heute noch nicht auf, ich bin bereits auf die nächste Aufgabe fokussiert."

Robin Olsen (Schweden-Tormann): "Wir wussten, dass es schwierig und ein hartes Spiel werden würde. Die Schweiz hat eine starke Mannschaft mit guten individuellen Spielern. Aber wir haben an uns geglaubt und wussten, dass wir in Form sind. Es ist wirklich wunderbar, hier ins Viertelfinale eingezogen zu sein."

Emil Forsberg (Torschütze): "Es war wunderbar, wir haben nicht viele Möglichkeiten bekommen. Zu sehen, was wir erreicht haben, ist wirklich wunderbar. Ich hoffe, in Schweden ist jeder stolz auf uns. Wir haben so viel Vertrauen in das, was wir tun. Wenn wir das machen, was wir können, können wir wirklich gut sein."

Vladimir Petkovic (Trainer Schweiz): "Wir spielten in Ballbesitz mit zu wenig Tempo. In der zweiten Halbzeit erhöhten wir das Tempo. Aber im Abschluss fehlte der letzte Zwick. Wir gratulieren den Schweden. Sie haben mit hohen Bällen immer wieder Chancen provoziert. Auf unserer Seite fehlten mir die Emotionen. Warum die Emotionen fehlten, ist im ersten Moment nicht einfach zu erklären. Natürlich hängt das auch mit dem Gegner zusammen. Vielleicht hatten wir Angst (vor der Niederlage). Wir spielten zu unpräzise, und es gelang uns bis zuletzt nicht, die Emotionen zu finden. Ob wir versagt haben? Ich denke nicht. Aber die Partie lief für uns nicht günstig."

Johan Djourou (Spieler Schweiz): "Es ist eine große Enttäuschung. Wir haben alles probiert und hatten genug Chancen, etwas zu machen, aber es hat wieder nicht gereicht. Es ist schwer zu akzeptieren. Das Tor war leider ein abgefälschter Schuss, das muss man akzeptieren, aber es ist ganz bitter. Ich denke, die bessere Mannschaft ist ausgeschieden. Wir haben besser gespielt, wir waren stabil in den Zweikämpfen. Aber manchmal ist Fußball so."

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