Spiel um Platz 3

2:0 - Belgien stößt England vom Podest

14.07.2018

Belgien sichert sich mit souveränem 2:0-Sieg gegen England Platz drei in Russland.

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Das belgische Nationalteam hat am Samstag in St. Petersburg sein bestes Abschneiden in der Historie von Fußball-Weltmeisterschaften fixiert. Mit einem 2:0 (1:0) gegen England im Spiel um Platz drei machten die "Roten Teufel" das bisherige Top-Resultat, Rang vier 1986 in Mexiko, vergessen. Thomas Meunier brachte Belgien früh in Führung (4.), Eden Hazard sorgte in Minute 82 für klare Verhältnisse

Die Belgier gewannen damit auch das zweite direkte Duell mit England im Turnierverlauf ohne Gegentreffer, nachdem es im dritten Gruppenspiel im Aufeinandertreffen zweier "B-Teams" einen 1:0-Erfolg gegeben hatte. Für die Engländer gab es wie auch schon 1990 eine Niederlage im Kampf um Rang drei. Unzufrieden muss das Team aber nicht sein, Platz vier ist das zweitbeste WM-Abschneiden aller Zeiten. Besser klassiert war man nur beim einzigen WM-Titel 1966. Zudem dürfte sich Harry Kane den "Goldenen Schuh" für den besten WM-Torschützen sichern.

Goldener Schuh wohl an Harry Kane

Im Duell um den Goldenen Schuh für den besten Torschützen der Endrunde behielt der Engländer Harry Kane mit weiterhin sechs Treffern vorerst die Oberhand, er blieb ebenso wie sein erster Verfolger Romelu Lukaku (4) auf der Gegenseite am Samstag ohne Torerfolg. Der Leader kann im Finale am Sonntag zwischen Frankreich und Kroatien nur noch theoretisch eingeholt werden. Bei "Les Bleus" trafen Antoine Griezmann und Kylian Mbappe im bisherigen Turnierverlauf jeweils dreimal.

Aufseiten der Belgier gab es mit der Hereinnahme des beim Halbfinal-0:1 gegen Frankreich gesperrt gewesen Meunier und Youri Tielemans anstelle von Marouane Fellaini nur zwei Änderungen in der Startelf. Die Engländer begannen hingegen mit Danny Rose, Eric Dier, Phil Jones, Fabian Delph und Ruben Loftus-Cheek mit fünf frischen Kräften im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Kroatien nach Verlängerung und mit 25 Jahren und 174 Tagen mit ihrer jüngsten Startformation bei der WM überhaupt. Das wirkte sich nicht positiv aus, das Team wirkte vor allem vor der Pause alles andere als eingespielt.

Das Spiel um Platz drei wurde von Beginn weg engagiert geführt. Dabei entwickelten die Belgier deutlich mehr Zielstrebigkeit und die damit einhergehende Torgefahr. Die frühe 1:0-Führung durch Thomas Meunier war der Lohn dafür.

Früh in Rückstand liegend, waren die Engländer natürlich zum Handeln gezwungen. Doch der Gegentreffer drückte aufs Gemüt. Es brauchte eine Zeit, bis die Three Lions entdeckten, wo das gegnerische Gehäuse steht. Eine richtig gute Torszene hatten die Männer von Gareth Southgate durchaus – in Person von Harry Kane (23.). Anschließend aber kam nichts mehr nach. Belgiens Chancen waren konkreter, zum Beispiel durch Romelu Lukaku in der 17. Minute.

Bis zur Halbzeit durften sich die Zuschauer im Stadion von St. Petersburg gut unterhalten fühlen.

Hazard entscheidet Partie für Belgien

Auch nach der Pause ging es munter weiter.

Die Engländer waren in der zweiten Hälfte das eine oder andere Mal knapp dran! Das Tor erzielte jedoch Belgien aus einem perfekt gespielten Konter. In der 82. Minute war aber alles klar. Hazard traf nach De-Bruyne-Zuspiel. Der sechste Sieg von Lukaku und Co. im Turnierverlauf war Gewissheit. So viele Erfolge hatte es für die Belgier bei einer WM zuvor noch nie gegeben, vier bei der Auflage 2014 in Brasilien waren das Höchste der Gefühle gewesen. Martinez bekam also nachträglich ein Geschenk anlässlich seines 45. Geburtstages am Freitag.

Stimmen zum Spiel

Roberto Martinez (Belgien-Teamchef): "Es ist klar, dass du ein bisschen müde bist, wenn du so viele Spiele hast. Wir hatten deshalb in der zweiten Hälfte auch Schwierigkeiten. England hat lange, weite Bälle gespielt, das machen sie ausgezeichnet. Meine Spieler waren aber unglaublich konzentriert und wir hatten selbst auch vier, fünf Möglichkeiten. Wir hatten zehn verschiedene Torschützen im Turnier, diese Mannschaft hat Großes geleistet."

Harry Kane (England-Stürmer): "Es war ein ganz gutes Spiel von uns, nur haben wir unsere Chancen einfach nicht nützen können. Bei der einen Chance hat Alderweireld den Ball noch von der Linie gekratzt. Es war knapp. Wir haben gut gespielt, obwohl wir vor ein paar Tagen 120 Minuten auf dem Platz waren, haben wir alles gegeben. Es war ein hartes Turnier. Wir haben dabei gesehen, dass wir die Lücke zu den Topteams ein wenig geschlossen haben, haben aber heute auch mitbekommen, dass wir noch Luft nach oben haben, noch lernen und uns überall verbessern können."

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