Formel 1

Briatore spitzt auf Ecclestones Job

25.06.2009

Heiße Fragen nach dem Kompromiss im Formel-1-Krieg: Wer wird Mosley-Nachfolger, was wird aus den neuen Teams, und was plant Flavio Briatore?

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© Getty
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Die internationale Presse überschlug sich mit Jubelmeldungen nach dem Friedensschluss zwischen der FIA und der Teamvereinigung FOTA. „Der Krieg ist aus“, titelte die spanische Marca. „Es rollte der Kopf von Max Mosley, jetzt kann die Formel 1 weitergehen.“ Während Italien einen „Sieg für Ferrari“ feiert, gestand England eine Niederlage für Noch-Präsident Max Mosley (Times: „Er hat es zu weit getrieben“) ein. Niki Lauda erleichtert: „Die Fans freuen sich, dass es jetzt wieder um Sport geht. Denn im Grunde ist das Einzige, was sie interessiert, ob Button oder Vettel Weltmeister wird.“

Offene Fragen
Dennoch bleibt es auch hinter den Kulissen spannend.

Was passiert mit Mosley?
Offiziell wird der 69-jährige Brite erst im Herbst abdanken. Doch Michael Boeri, Chef des monegassischen Motorsport-Verbandes, übernimmt schon jetzt alle sportbezogenen Funktionen. Allerdings nur interimistisch.

Wer wird FIA-Präsident?
Heißester Anwärter ist der ehemalige Ferrari-Sportchef Jean Todt. Mosley: „Ich möchte ihn nicht ausschließen“. Ebenfalls im Gespräch: Hermann Tomczyk (GER) sowie die Briten Jackie Stewart und Sir Fred Goodwin.

Was plant Ecclestone?
„Mr. Formel 1“, neben der FOTA heimlicher Sieger im Kompromiss, gilt als Drahtzieher im Hintergrund. „Ich bin sehr glücklich, dass sich die Vernunft durchgesetzt hat“, so der 78-Jährige. „Jetzt können wir beginnen, konstruktiv für die kommende Saison zu planen.“

Was wird aus den „Neuen“?
Das betrifft vor allem die neuen Teams Manor, USF1 und Campos, die sich unter völlig anderen Voraussetzungen wiederfinden (versprochen wurden ihnen Konstrukteursvorteile, falls sie ihr Budget unter 47 Mio. € halten).

Und was macht Flavio Briatore?
Der Renault-Chef und Rädelsführer der FOTA hatte fix vor, die Absplittung von der FIA und die Piraten-Rennserie durchzudrücken. Er nahm den Friedensschluss kommentarlos hin. Möglicher Hintergrund: Briatore will Ecclestone als „Mr. Formel 1“ beerben.

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