Logistikprobleme in Melbourne

Formel-1-Teams zitterten um Frachtlieferung

06.04.2022

Die Formel-1-Teams hatten in Australien mit Lieferproblemen zu kämpfen.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty
Zur Vollversion des Artikels

Die Formel 1 ist zurück in Australien! Nach 2 Jahren Coronapause fährt man endlich wieder im berühmten Albert Park in Melbourne. Die Teams haben ihr Material bereits vor einigen Wochen in Richtung "Down Under" geschickt, doch es drohte eine Verspätung der Lieferungen. Drei Rennställe wären beinahe ohne wichtigen Material dagestanden. Eine Expresslieferung von Sponsor "DHL" löste die Probleme. Das Unternehmen hat die Fracht von einem Schiff in Singapur entladen und in Flugzeuge gesteckt, dass dann über den Luftweg nach Melbourne geschickt wurde - vorher war der Weg über das Meer vorgesehen.

Immer weiter steigende Transportkosten bringen die internationale Logistik ins Stocken. Eine Situation, die nicht an der Königsklasse vorbeigeht. Corona, der Krieg in der Ukraine und auch der Brexit sorgen weiterhin für Probleme bei vielen Lieferketten. Die Ladung kam am Montagmorgen vor dem Rennwochenende gerade noch pünktlich an. Die MotoGP hatte zuletzt nicht so viel Glück: In Argentinien mussten alle Sessions am Freitag wegen Lieferschwierigkeiten abgesagt werden.

Kostenexplosion

Doch auch in der Formel 1 hat es bereits Auswirkungen gegeben: Beim Bahrain-Test verpasste Haas den Start der offiziellen Testfahrten, da eine Verspätung dazu führte, dass die nötigen Teile nicht pünktlich an der Strecke zur Verfügung standen. Obwohl jetzt alle wichtigen Materialen vor Ort sind, müssen die Teams mit steigenden Lieferkosten umgehen.

DHL-Vizepräsident für Motorsport-Logistik Paul Fowler sagt: "Es ist ein Krieg des Bietens. Die Kosten von Europa nach Asien und zurück nach Europa lagen zu Spitzenzeiten bei rund 900 US-Dollar [rund 824 Euro] pro Container. Jetzt liegen sie bei 20.000 US-Dollar [rund 18.300 Euro]." Um Transportkosten zu sparen, haben die Teams ihr Material im Vorfeld über den Seeweg verschickt, statt von Rennen zu Rennen mit dem Flugzeug zu planen. Fowler fügt hinzu: "Jedes Team hat fünf Sets, die wegen der zusätzlichen Rennen auf sechs aufgestockt wurden. Deshalb wird alles, was man in den Garagen, an den Wänden und auf den Boxengassen-Schildern sieht sowie die Sitzstangen, auf denen die Teammitglieder sitzen, über den Seeweg verschickt."

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel