Weltmeister an Weltmeister

Lauda: "Schumi, tritt doch zurück!"

10.08.2011


Jetzt schaltet sich auch Niki Lauda in die Rücktrittsdiskussion ein.

Zur Vollversion des Artikels
© EPA/APA
Zur Vollversion des Artikels

Wie ÖSTERREICH berichtete, hatte Michael Schumacher in der italienischen Tageszeitung Corriere dello Sport erstmals Mitschuld an der Mercedes-Misere eingestanden und seinen vorzeitigen Rücktritt zu Saisonende in Aussicht gestellt. Das allerdings will seine Managerin Sabine Kehm als „falsch zitiert“ wissen: „Alles Quatsch. Michael hat seit seiner Rückkehr in die Formel 1 mit niemandem vom Corriere dello Sport gesprochen. Er ist mit voller Leidenschaft bei der Sache und sieht es weiterhin als spannende Herausforderung, gemeinsam mit Mercedes etwas Großes aufzubauen.“

Lauda: „Michael hat alles probiert – es klappt nicht“
Daran, dass das noch funktionieren könnte, will RTL-Experte Niki Lauda nicht mehr glauben. Der dreimalige Weltmeister findet im britischen Printmagazin Motor Sport deutliche Worte: „Am Ende muss man sich selbst die Frage stellen: ‚Bekomme ich es hin oder nicht‘, und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass es jetzt für Michael funktionieren noch wird. Wenn du schneller werden willst, versuchst du einfach alles, und wenn du alles versucht hast und es immer noch nicht klappt, dann war es das.“

Dabei gehörte Lauda immer zu jenen, die Schumis Comeback verteidigten – doch diesen Bonus scheint der Deutsche verspielt zu haben. Lauda: „Michael hat gesagt, dass er mehr Zeit benötigt, bla, bla, bla, und er präsentiert sich als entspannter Typ, der alles genießt – aber innerlich ist er nicht entspannt, weil kein Top-Rennfahrer es genießt, besiegt zu werden.“ Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Nach 11 Saison-GPs liegt Schumi nur auf Platz 10 – in direkten Qualifying-Duellen mit dem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg steht es 1:10.

Lauda in Motor Sport: „Im vergangenen Jahr verstanden wir, dass Schumacher Zeit benötigte, sich an die neuen Autos zu gewöhnen. Dazu das Handicap, nicht testen zu können, und so weiter. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Jahr die letzte Chance wäre, das Comeback ordentlich zu schaffen – und jetzt ist es das Gleiche wie im letzten Jahr.“

„Mercedes soll sagen, dass er zurücktreten soll“
Lauda: „Wenn er so entspannt wäre, wie er tut, dann sollte ihm Mercedes sagen, dass er zurücktreten soll. Man fährt nicht zum Spaß in der Formel 1.“
Lauda zu ÖSTERREICH: „Ich habe gesagt, dass es Schumi bleiben lassen soll, wenn es bis Ende des Jahres nicht funktioniert, und dazu stehe ich.“

(okk)

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel