Heute Reifentest-Urteil

Mercedes: Lauda-Team bettelt um Milde

21.06.2013

Wie hart wird Mercedes in der Reifentest-Affäre bestraft? Heute kommt das Urteil.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

In der Zentrale des Motorsport-Weltverbandes FIA mussten Mercedes-Teamchef Ross Brawn und Pirelli die geheimen Tests Mitte Mai, gegen die Red Bull und Ferrari protestierten, rechtfertigen. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda war zwar nicht vor Ort, hatte aber versucht, den Prozess zu verhindern und eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Dazu hätten die Mercedes-Chefs Toto Wolff und Ross Brawn, so Lauda, einen Brief an FIA-Boss Todt schicken müssen. Passierte aber nicht. Lauda: „Jetzt müssen sie damit leben.“

Brawn-Rechtfertigung
Gestern wurde Brawn von der FIA ordentlich in die Mangel genommen. Mercedes habe, so die Brawn-Rechtfertigung, keinen Nutzen aus den Tests gezogen. Man wollte Pirelli helfen, sichere Reifen zu finden. Die Erlaubnis habe man sich von FIA-Rennleiter Charlie Whiting geholt.

Mercedes in der Enge
Je länger die Verhandlung dauerte, desto enger wurde es aber für das Silberpfeil-Team. Mercedes habe sich, so FIA-Anwalt Mark Howard, durch die Verteidigungsversuche selbst belastet. Howard: „Jeder, der drei Tage lang außerplanmäßig ein Auto bewegt, hat offensichtlich einen Vorteil dadurch!“ Am Schluss flehte Mercedes-Anwalt Paul Harris um ein mildes Urteil: „Sollten wir etwas falsch gemacht haben, ziehen wir unsere Lehren daraus und entschuldigen uns dafür! Wir haben im Sinne der Sicherheit gehandelt.“

Urteil heute
Richter Edwin Glasgow: „Ich glaube, wir haben jetzt alles gehört. Wir werden uns wahrscheinlich die ganze Nacht noch einmal mit den Akten beschäftigen.“ Geldstrafe oder Punkteabzug für Mercedes – ein Freispruch wäre ein Wunder. Urteil im Formel-1-Prozess des Jahres heute.

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel