Frust wegen Pirelli-Pneus

Vettel und Lauda ziehen über Reifen her

13.05.2013

Vettel spricht von "Griff ins Klo", Lauda findet Pirelli-Reifen einen "Witz".

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© Getty
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Bis zur 12. Runde konnte sich Mercedes-Pilot Nico Rosberg von der Pole-Position aus an der Spitze halten. Dann wurde er durchgereicht. Noch schlimmer erwischte es Teamkollegen Lewis Hamilton. Am Ende nur Platz 12 und keine WM-Punkte. Statt Doppelsieg nur Doppelfrust bei den Silberpfeilen während Lokalmatador Fernando Alonso im Ferrari über seinen Heimsieg jubeln durfte!

Lauda platzt der Kragen
Da platzte Aufsichtsratsboss Niki Lauda der Kragen. Bei seiner Analyse auf RTL schimpfte er: „Diese Reifen sind der größte Witz!“ Dabei hatte Pirelli eine härtere Mischung für das erste Saisonrennen in Europa versprochen. Doch Reifenfresser Mercedes kam trotz eines sehr starken Autos kaum vom Fleck. Lauda weiter: „Ich ärgere mich maßlos über dieses Spiel der Reifen in der Formel 1. Kein Mensch versteht das mehr. Für die Fahrer ist es frustrierend, dass sie nicht mehr gegeneinander rennfahren können, weil sie mehr an den Reifenabrieb denken müssen. Sie dürfen das aber nicht sagen, weil sie dann von Pirelli eine aufs Dach kriegen. Das ist absurd!“

Der bittere Höhepunkt: Als Mercedes Hamilton zur Rennhälfte mahnt, seine Reifen zu schonen, erklärt dieser völlig frustriert: „Ich kann nicht noch langsamer fahren. Ich wurde gerade von 
einem Williams überholt.“

Vettel: "Griff ins Klo"
Nur unwesentlich besser ging es Weltmeister und Red Bull-Pilot Sebastian Vettel. Er kam in Spanien nicht über Platz 3 hinaus und ließ nach dem Rennen seinem Frust freien Lauf: "Es ist schon schade, wenn man nicht eine einzige Runde hat, in der man ordentlichs aufs Gas steigen kann. Der neue Reifen war in dieser Hinsicht ein Griff ins Klo."

Zur Erklärung: Bereits nach den ersten vier Rennen hatte es harsche Kritik an den Pirelli-Pneus gegeben. Die Italiener versprachen darauf für den Europa-Auftakt eine neue, bessere harte Reifenmischung zu liefern. Davon war in Barcelona allerdings nichts zu merken.

Auch Mateschitz verärgert
Auch Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz hat sich nach dem zur "Reifen-Schlacht" ausgearteten Formel-1-Grand-Prix von Spanien kritisch geäußert. "Das hat nichts mehr mit Automobilrennsport zu tun. Das ist nur noch ein Wettbewerb, wer das bessere Reifenmanagement hat", sagte der 69-jährige Besitzer des Weltmeisterteams.

 

 

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