Formel 1

Vettels Boss unter Beschuss

28.10.2010

Das beste Auto, zwei Top-Fahrer – Sportchef Marko stellt sich vor Horner.

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© Getty Images
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Technische Pannen, Ausfälle und die Weigerung, sich auf Sebastian Vettel oder Mark Webber als Nummer Eins im Team festzulegen: Red-Bull-Teamchef Christian Horner steht in der Kritik.

Sollten Vettel oder Webber diese Saison wieder leer ausgehen, könnte der 37-Jährige mit Saisonende vor dem Aus stehen – britische Medien wie die BBC spekulieren schon offen mit seiner Kündigung. Denn Red Bull droht ein Debakel: Obwohl Konstruktions-Genie Adrian Newey dem Team das beste Auto der Saison gebaut hat, konnte Red Bull diesen Vorteil nicht immer in Siege ummünzen.

In Südkorea fielen gar beide Piloten aus: Vettels Motor ging in Flammen auf, Webber flog von der Strecke und musste die WM-Führung an Ferraris Fernando Alonso abgeben.

Motorsport-Chef Marko: „Horner ist schuldlos“
Ein Dementi kommt jetzt von allerhöchster Stelle. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko sagte zu ÖSTERREICH: „Das ist völlig haltloser Blödsinn. Das ist vielleicht das Wunschdenken einiger Leute.“ Er verteidigt seinen Teamchef: „Was kann Horner dafür, wenn ein Motor explodiert und der andere Fahrer einen blöden Fehler macht?“

Auch Ex-Formel-1-Fahrer und Ex-Toro-Rosso-Teamchef Gerhard Berger bricht eine Lanze für Horner. „Die Gerüchte sind dumm und unfair“, sagte Berger, der gut mit Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz befreundet ist. „Red Bull kann sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel holen. Eine erfolglose Saison sieht anders aus.“

Gleichzeitig sorgte Berger aber auch für Aufsehen, als er Webber unterstellte, er habe bei seinem Ausfall in Yeongam seine Rivalen im Titelrennen mit von der Strecke nehmen wollen. „Er hätte auf die Bremse springen und einfach an der Mauer stoppen können“, so Berger. „Er hat Rosberg abgeschossen, aber ich denke, er hat den Falschen erwischt. Er hätte wohl lieber Fernando Alonso oder Lewis Hamilton mitgenommen.“

Horner reagierte erbost. „Es gibt in der Formel 1 immer Meinungen ohne die ganzen Fakten zu kennen“, schoss er gegen Berger. „Es ist lächerlich anzunehmen, dass Mark einen anderen Piloten absichtlich abschießen würde.“

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