Suzuka-GP

WM-K.o. für Vettel? Hamilton triumphiert

08.10.2017

Mercedes-Star rast in Richtung viertem WM-Titel. Ferrari blamiert sich.

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Die Ostasien-Tournee hat Sebastian Vettel vermutlich den Formel-1-WM-Titel 2017 gekostet. Der Deutsche musste seinen Ferrari am Sonntag in Suzuka bereits nach vier Runden in der Box abstellen, Lewis Hamilton fuhr unbeirrt zu seinem achten Saisonsieg. Angesichts von 59 Punkten Rückstand bei noch vier Rennen braucht Vettel nun ein kleines Wunder. Hamilton kann schon in Austin Weltmeister werden.

In Singapur war Vettel nach einem Crash schon in der ersten Runde ausgefallen, in Malaysia rettete er in der Vorwoche nach Motorenproblemen im Rennen immerhin Platz vier. In Japan spielte erneut ein technisches Element nicht mit. "So wie es aussieht ein Problem mit der Zündkerze. Wir hatten keine Leistung, schon am Start nicht. Wir haben noch versucht, es irgendwie zu retten, aber es ging nicht", erklärte der 30-Jährige nach einem weiteren bitteren Rennen gefasst.

Für Hamilton, der zum 21. Mal in Folge in den Punkten landete, war es der 61. Sieg in seiner Karriere und der dritte in Suzuka. "Ich habe nur davon träumen können, so einen Vorsprung in der Wertung zu haben. Ich verdanke alles meinem Team. Sie arbeiten so akribisch", meinte Hamilton. "59 Punkte - das ist ein solider Vorsprung, aber man hat schon gesehen, wie schnell alles gehen kann", ergänzte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff.

Red-Bull-Boss tobt wegen Alonso

Auf den weiteren Podestplätzen folgten die Red-Bull-Piloten Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Malaysia-Sieger Verstappen hatte sich schon nach dem Start an seinem Teamkollegen vorbeigeschoben und sich dann auch den lahmenden Vettel-Ferrari geschnappt. An Hamilton kam er zwei Runden vor Schluss nach Aktivierung des Virtuellen Safety Car zwar heran, konnte ihn aber nicht überholen.

Eine kleine Rolle spielten dabei auch Fernando Alonso und Felipe Massa, die sich nach ihrer Überrundung hinter Hamilton einreihten, Verstappen aber nicht sofort passieren ließen. "Der kann nicht in einen Kampf eingreifen über so viele Kurven, wo es um den Rennsieg geht. Es ist gut, dass er in Pension geht", meinte Red-Bull-Konsulent Helmut Marko im ORF-Interview wenig diplomatisch in Richtung Massa.

1,211 Sekunden Vorsprung wies Hamilton am Ende auf Verstappen auf. "Max hat es uns sehr schwer gemacht", sagte der Brite. Beim Niederländer überwog sichtlich die Freude über den zweiten Platz: "Der Rennspeed war wirklich toll, es war nur schwer zu überholen. Die letzen drei Runden habe ich alles gegeben."

Ricciardo, der heuer zum neunten Mal auf dem Podest stand, lag 9,679 Sekunden zurück und rettete sich gerade noch vor Valtteri Bottas im zweiten Mercedes ins Ziel. Kimi Räikkönen kam im zweiten Ferrari auf Platz fünf.

Fixiert Hamilton in Austin die WM?

Hat Hamilton in zwei Wochen nach dem Großen Preis der USA in Austin mindestens 75 Punkte Vorsprung auf Vettel, kann er bereits WM-Titel Nummer vier feiern. In den vergangenen drei Jahren hieß der Sieger in Texas stets Hamilton. Vettel müsste hingegen seine Ausbeute schon deutlich steigern, will er seinen fünften WM-Coup noch realisieren. Aktuell liegt der in der Gesamtwertung nur noch 13 Punkte vor dem drittplatzierten Bottas.

Seine Mechaniker nahm der Deutsche trotz der Pannenserie, die ihn in Asien verfolgte, in Schutz. "Ich glaube, die Jungs sind alle mit Vollgas dran, das Beste rauszuholen. Der Speed ist da, aber manchmal trifft es einen eben. Manchmal gehen Dinge halt auch kaputt", konstatierte Vettel. "Wir sind enttäuscht, aber jetzt müssen wir uns ein bisschen erholen und dann alles in den nächsten paar Rennen rausholen. Wir haben noch eine Chance", blieb er kämpferisch. Auf Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene dürfte sich der Druck innerhalb des Fiat-Konzerns aber jedenfalls erhöhen.

Für Carlos Sainz endete sein zumindest vorerst letztes Rennen für Toro Rosso im Schotter. Der Spanier drehte sich gleich nach dem Start in der zweiten Kurve von der Strecke, danach kam für kurze Zeit das Safety Car zum Einsatz. Jolyon Palmer, der seinen Platz bei Renault für Sainz räumen muss, belegte zum Abschied unmittelbar hinter Alonso den zwölften Rang.

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