Knabl und Hollaus mit unterschiedlichen Stärken

Triathlon-Duo hofft in Hitze, den Vorteil auszuspielen

23.07.2021

Früh aufstehen heißt es für die Athleten im olympischen Triathlon von Tokio. Der Startschuss im Odaiba Marine Park fällt am Montag um 6.30 Uhr Ortszeit (Sonntag/23.30 Uhr/MESZ).

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© gepa
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Österreich ist über die olympische Distanz von 5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen mit Luis Knabl und Lukas Hollaus vertreten. Beide haben unterschiedliche Stärken, gehen aber davon aus, mit den heißen und schwülen Verhältnissen gut zurechtzukommen.

Medaillen werden beim Laufen entschieden

Olympia oder nicht, Knabl hat für jeden Triathlon die gleiche Taktik: "Da ich ein sehr guter Schwimmer und Radfahrer bin, versuche ich beim Rad in einer hoffentlich kleinen Gruppe zu sein, die mit ein bisserl Vorsprung auf die Laufstrecke geht", hat sich der Tiroler vorgenommen. Die Teilnehmerzahl von im Gegensatz zum Weltcup nur 55 könnte beim Schwimmen größere Lücken ergeben, das sei für ihn von Vorteil.

In der letzten Wechselzone ist Konzentration angesagt. "Wenn du mit 200 Puls vom Rad absteigst oder extrem nervös bist, weil Olympia ist, können kleine Fehler passieren. Ich habe es oft geübt." Der Rennausgang freilich werde beim Laufen entschieden. "Ich hoffe auf gute Beine und dass ein paar mit der Hitze nicht umgehen können, dass ich noch paar Plätze aufholen kann." 

Keine klaren Favoriten

Er habe kein Problem in der Hitze. "Bei extremen Bedingungen bin ich besser, also wenn es extrem kalt ist oder extrem warm. Manche schmeißen von vornherein Nerven weg, wenn es regnet oder fünf Grad hat. Mir macht das nichts." Grundsätzlich sei das Rennen sehr offen, es gäbe keinen klaren Favoriten und "zwanzig Leute, die ein Podium machen können".

Die Fahr- und Laufstrecken selbst bieten "nichts Aufregendes, nichts Spannendes, das man speziell trainieren müsste". Bei den Spielen in Rio habe die Radstrecke eine Abfahrt und zwei scharfe Kurven beinhaltet, wie er aus der Ferne sah. "Tokio könnte eine Spur härter sein, damit der komplettere Triathlet rauskommt." Von einer Medaille zu träumen bezeichnete er als "unrealistisch", aber ein Platz unter den Top 15 wäre für ihn ein sehr gutes Ergebnis.

Hollaus überzeugt am Land, Knabl im Wasser

Die Stärken des Salzburgers Hollaus liegen außerhalb des Wassers, das knapp 28 Grad warm ist. "Es wird darauf ankommen, dass ich im Schwimmen den Zug erwische und mich im Hauptfeld behaupte. Schwimmen ist bei mir die Herausforderung, am Rad und beim Laufen bin ich auf einem sehr guten Niveau, da habe ich international gezeigt, dass ich zu den Besten gehöre." Österreichische Rad-Teamarbeit werde sich nicht ausgehen. "Luis wird vor mir aufs Rad steigen. Ich werde schauen, dass ich die Lücke so schnell wie möglich schließe." Auch ihm liegen die warmen Bedingungen.

Sportdirektor Robert Michlmayr ist überzeugt, "zwei richtig starke Sportler" mit "guten Aussichten" am Start zu haben. "Luis hat den großen Vorteil, dass er gut schwimmt und den großen Vorteil, wenn es nicht ganz verkehrt rennt, dass er von Anfang an vorne mit dabei ist. Er ist mittlerweile ein sehr kompletter Athlet."

Bei Hollaus sehe er das Fragezeichen, dass beim Schwimmen etwas schiefgehen könnte. "Das gehört nicht gerade zu seinen besten Disziplinen." Beide Athleten seien sehr gut eingestellt, wissen, wie man vor dem Rennen die Körperkerntemperatur noch unten halten könne. Auf die frühe Startzeit wurde speziell hintrainiert, am Wettkampftag wird um 3.30 Uhr Tagwache sein. 

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