Traurige Gewissheit

Lawinen-Drama: Leichen von Lama & Auer gefunden

22.04.2019

Tiroler Lama und Auer sowie US-Bürger Roskelley galten als Ausnahme-Bergsteiger.

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© APA/WWW.REDBULLCONTENTPOOL.COM/DAVID LAMA
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Die Leichen der drei bei einem Lawinenunglück im Westen Kanadas ums Leben gekommenen Spitzen-Alpinisten, die seit Dienstag vermisst worden waren, sind am Sonntag gefunden worden. Das teilte die kanadische Nationalparkbehörde mit. Bei den Toten handelt es sich um die Tiroler David Lama (28) und Hansjörg Auer (35) sowie um den US-Amerikaner Jess Roskelley (36).

Die drei Ausnahme-Alpinisten waren beim Versuch, den Gipfel des 3.295 Meter hohen Berges Howse Peak im Nationalpark Banff in der Provinz Alberta zu erklimmen, verunglückt. Die Route gilt als sehr schwierig.
 

Bergung durch schlechtes Wetter verzögert

Nachdem die Männer als vermisst gemeldet wurden, suchten Rettungskräfte das Gebiet aus der Luft ab. Der Rettungseinsatz musste zwischenzeitlich wegen schlechten Wetters und der Gefahr weiterer Lawinenabgänge unterbrochen werden. Nach dem Fund von Kletterausrüstung gingen die Behörden vom Tod der Alpinisten aus - eine Nachricht, die große Bestürzung auslöste.

Am Sonntag schließlich konnten nur mehr ihre Leichen gefunden werden, wie die Nationalparkbehörde mitteilte und den Angehörigen der Toten ihr Beileid übermittelte.
 

Trauer um Ausnahmetalente

David Lama galt als Ausnahmetalent der Alpinisten- und Klettererszene. Einer seiner größten Erfolge war die erste Begehung der Kompressor-Route am Cerro Torre mit Peter Ortner im freien Kletterstil im Jahr 2012. Im vergangenen Herbst gelang ihm die Erstbesteigung des 6.895 Meter hohen Lunag Ri in Nepal über den Westpfeiler im Alleingang.
 

Auer als Free-Solo-Kletterer geschätzt

Der Ötztaler Hansjörg Auer wurde vor allem durch seine Free Solo-Klettertouren bekannt - das heißt die Begehung einer Kletterroute im Alleingang unter Verzicht auf technische Hilfs- und Sicherungsmittel. Im April 2017 kletterte Auer etwa die 37 Seillängen und 1.220 Meter lange Route "Weg durch den Fisch" (Schwierigkeitsgrad 7b+) in den Dolomiten auf diese Weise.

Der 36-jährige Jess Roskelley war der Sohn des bekannten US-Bergsteigers John Roskelley. Beide hatten 2003 gemeinsam den Mount Everest bestiegen. Zu diesem Zeitpunkt war Jess Roskelley 20 Jahre alt und damit der jüngste Bergsteiger, der den höchsten Berg der Welt bezwang.
 

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