Meilenstein-Jubiläum

Musters French-Open-Sieg jährt sich zum 30. Mal – "Es ist lang her"

22.05.2025

Vor 30 Jahren schrieb Thomas Muster Sportgeschichte: Am 11. Juni 1995 gewann der Steirer die French Open. Heute blickt Österreichs erster Major-Sieger auf das Ereignis zurück.

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© Gepa
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Exakt um 17.22 Uhr verkündete der Schiedsrichter am 11. Juni 1995 den historischen Sieg: "Jeu, set et match, Muster". Mit 7:5, 6:2, 6:4 besiegte der damals 27-jährige Steirer den US-Amerikaner Michael Chang und hob als erster Österreicher die Coupe de Mousquetaires. Dieser Moment katapultierte Muster zunächst auf Platz 3 der Weltrangliste – am 12. Februar 1996 krönte er seine Karriere mit der Nr. 1.

Vom Unfallopfer zum Tennis-König

Musters Weg zum Triumph war spektakulär: 1989 durch einen Autounfall schwer verletzt, trainierte er mit eingegipstem Bein und schaffte ein Comeback, das Tennis-Geschichte schrieb. 1995 gewann er zwölf Turniere, davon elf auf Sand – eine Dominanz, die ihn zum "Terminator" der Tour machte. "Es ist lang her. Aber es bleibt ja für keinen die Uhr stehen", reflektiert Muster heute.

Aktuell hat der 57-Jährige 19 Kilo abgenommen ("Ein Auto, das nicht fährt, soll man nicht betanken") und engagiert sich als Botschafter für das Wiener Stadthallenturnier. Was ihm fehlt? "Das Match, den Wettkampf" – nicht aber das Reisen: "Ein Glück, dass es damals kein Social Media gab".

Hoffnungsträger Ofner

Muster lobt Sebastian Ofners Comeback nach Fersen-Operationen: "Bewundernswert... Du musst es selbst wollen". Der 29-Jährige nutzt bei den French Open sein "protected ranking" – bei guter Auslosung wäre mehr als ein Erstrundensieg möglich. Damit könnte Ofner an Musters Vermächtnis anknüpfen: Als bis heute einziger Österreicher neben Dominic Thiem mit Grand-Slam-Titel.

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