Heftige Schneefälle

Damen-Abfahrt in Russland abgesagt

01.02.2020

Von Mittwoch bis Freitag waren bereits sämtliche Trainingsläufe abgesagt worden.

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Mehr als drei Stunden vor dem geplanten Start ist die Abfahrt der Ski-Damen auf der Olympia-Strecke im russischen Rosa Khutor abgesagt worden. Der Ski-Weltverband (FIS) begründete das am Samstag mit dem Zustand der Piste nach den starken Schneefällen. Am Sonntag soll wie geplant der Super-G um 9.00 Uhr MEZ (live im oe24-Ticker) stattfinden. Im Vorjahr hatte es kein Rennen in der Nähe von Sotschi gegeben.
 
"Die Strecke ist nicht sicher genug, um ein Rennen durchzuführen. Es hat bis 3.00 Uhr in der Nacht geschneit, und es war nicht kalt genug. Die Organisatoren haben einen tollen Job gemacht und alles getan, um die Strecke zu präparieren. Aber die Sicherheit der Fahrerinnen geht vor", begründete FIS-Renndirektor Peter Gerdol die Entscheidung.
 

Konzentration auf Super-G

Bereits unter die Woche waren die Trainings im Olympia-Ort von 2014 abgesagt worden. Letzte Option wäre eine Fahrt am Samstag vor der Abfahrt gewesen. Dazu kam es aber nicht mehr. Die Rennleitung entschied sich dazu, Vorsicht walten zu lassen. Man richte alle Konzentration auf den Super-G, um wenigstens ein Rennen durchzubringen. Der Kurs war am Vormittag bereits gesetzt, die Piste wurde noch einmal mit Wasser behandelt.
 
Nachdem die üblichen Schneefälle im Jänner in der Region Krasnodar zunächst ausgeblieben waren, hatte es vor einer Woche in Sotschi und Umgebung heftig zu schneien begonnen. Derzeit erlebt die Region den wärmsten Winter seit mehr als 100 Jahren.
 
Die Absage traf auf gemischte Reaktionen. "Wir verstehen das teilweise selber nicht ganz, weil man eigentlich den ganzen Tag Zeit hätte, die Piste herzurichten", meinte Nicole Schmidhofer. Die Steirerin gab zu, dass manche Passagen schwierig zu präparieren gewesen wären. "Aber es einfach gar nicht zu probieren, ist einfach für mich und, wie ich glaube, für viele weitere sehr unverständlich."
 

Absage "am Limit"

Man müsse die Entscheidung freilich akzeptieren. "Wie sie zustande gekommen ist, weiß keiner so genau. Dann hoffen wir halt morgen auf das Beste." Größte Herausforderung für den Super-G sei für sie nun, das richtige Setup zu treffen. "Dadurch, dass wir keine Abfahrt haben, habe ich überhaupt keinen Anhaltspunkt." Schmidhofer hoffte darauf, dass das abgesagte Rennen schon nächste Woche in Garmisch-Partenkirchen nachgeholt werden könne.
 
Auch ÖSV-Damen-Rennsportleiter Christian Mitter konnte die Absage nicht ganz nachvollziehen. "Schon am Limit die Entscheidung", sagte der Steirer. "Ein paar Kurven sind ein bisschen weicher gewesen nach vier Tagen Schneefall. Aber von meiner Position aus wär es gegangen." Es werde aber schon gute Gründe geben. Andere Läuferinnen wie beispielsweise Anna Veith hatten wiederum vollstes Verständnis.
 
Große Gewinnerin der Absage ist Mikaela Shiffrin. Denn deren Verzicht auf die Reise nach Russland wirkte sich dadurch nicht negativ auf ihr Punktekonto aus. Die US-Amerikanerin liegt im Abfahrtsweltcup nur 16 Zähler hinter der Führenden Corinne Suter aus der Schweiz - das Rennen ist weiter offen. Nach Garmisch steht noch die Abfahrt in Crans-Montana im Kalender, ehe es zum Weltcup-Finale nach Cortina d'Ampezzo geht.
 

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