Sonst Karriere-Aus
Liebe zu ihrem Trainer: ÖSV setzt Star gnadenlose Frist
25.10.2025Franziska Gritsch steht am Scheideweg ihrer Karriere. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat der 28-jährigen Tirolerin eine klare Deadline gesetzt.
Bis Weihnachten muss sie im Ski-Weltcup Ergebnisse liefern – sonst droht das endgültige Aus im Weltcup-Team.
Wie OR“-Kommentator Peter Brunner beim Saisonauftakt in Sölden berichtete, bleiben der Technikerin acht Rennen, um sich zu beweisen: vier Slaloms und vier Riesentorläufe. Ihre erste Chance hat Gritsch bereits verpasst – als 38. im Riesentorlauf von Sölden schied sie deutlich vor dem zweiten Durchgang aus.
Aus allen Kadern gestrichen
Gritsch war bereits im Frühjahr aus allen ÖSV-Kadern gestrichen worden. Grund: fehlende Ergebnisse. Für eine Rückkehr in einen der vier nationalen Kader wäre laut Verband ein Top-30-Platz im Weltcup nötig gewesen – Gritsch beendete den vergangenen Winter jedoch nur als 31. im Slalom und 36. im Riesentorlauf.
Trotzdem kämpft sie weiter. Die Tirolerin tritt heuer mit einem Privatteam an und organisiert ihren Rennbetrieb auf eigene Kosten. Ihr nächstes Ziel: die Slaloms in Levi und Gurgl, gefolgt vom Technik-Doppel in Copper Mountain, dem Riesentorlauf-Doppelpack in Mont Tremblant und dem Slalom in Courchevel.
Liebe, Unabhängigkeit – und sportlicher Druck
Seit Ende 2023 geht Gritsch ihren eigenen Weg. Damals wurde ihre Beziehung zu Trainer Florian Stengg öffentlich – ein Konflikt, der im Verband für Aufsehen sorgte. Weil sie unbedingt weiter mit Stengg arbeiten wollte, lehnte Gritsch eine Trennung von ihm ab und entschied sich, auf eigene Faust weiterzumachen.
Sportlich blieb der große Erfolg bisher aus. Ihr bestes Resultat der vergangenen Saison: ein elfter Platz. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte die talentierte Technikerin bald endgültig aus dem Weltcup-System fallen.