Ski-WM

Erster WM-Streit: Wirbel um Hirscher

07.02.2013

Nach Super-G-Pleite. ÖSV-Trainer gibt zu: Hirscher wollte im Super-G starten.

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© TZ ÖSTERREICH/Kernmayer
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Keine Medaille nach zwei Bewerben. Dazu die Diskussion um Marcel Hirscher und den Super-G-Start. Schladming hat den ersten WM-Wickel.

Er stand gar nicht am Start und war trotzdem das Gesprächsthema. Die Erregung war groß, als Hirscher nach dem Super-G ein Foto mit Daumen hoch auf Facebook stellte und schrieb: „Gratuliere Ted!!! Diesen Lauf wäre ich auch gerne gefahren …“

Schon ging es los. Sofort fühlten sich die ÖSV-Trainer um Chefcoach Mathias Berthold auf den Schlips getreten. Der Superstar kritisiert die Aufstellung. Das geht nicht! Oder drückte Berthold & Co. vielleicht das schlechte Gewissen?

ÖSTERREICH weiß: Hirscher wollte gerne den Super-G fahren und ließ das die Trainer wiederholt wissen. Das bestätigt auch Vater Ferdinand: „Natürlich wäre er gefahren, wenn sie ihn aufgestellt hätten.“

Hintergrund: Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs rechnete sich Hirscher als Riesentorläufer gute Medaillenchancen aus. Immerhin wurde er beim Weltcupfinale 2012 im Super-G auf demselben Hang ausgezeichneter Dritter.

Marcel hat Start-Wunsch bei Trainern deponiert
Von den Trainern kam keine Rückmeldung. Hirscher wurde nicht einmal zu den Super-G-Qualifikationsläufen auf der Turracher Höhe eingeladen. Er durfte mitfahren, aber nur als Vorläufer! Von der gestoppten Zeit her soll er sogar bei den Schnellsten dabei gewesen sein.

Um Spannung aus der Situation zu nehmen, meldete sich Hirscher gestern zu Wort. Er hätte nie damit gerechnet, dass in „mein Posting so viel hineininterpretiert wird.“ Nachsatz: „Ich bin Racer und würde am liebsten jedes Rennen fahren, vor allem, wenn der Kurs so anspruchsvoll ist wie dieser.“ Von Entspannung kann keine Rede sein. Hirscher bleiben jetzt noch der Teambewerb, Riesentorlauf und Slalom.
 

Cheftrainer Berthold: "Kurs wäre ihm ganz gut gelegen"

ÖSTERREICH: Herr Berthold, warum durfte Marcel Hirscher nicht im Super-G ran?
Mathias Berthold: Marcel soll sich auf seine Kerndisziplinen konzentrieren. Wir haben das Thema mit ihm schon zu Saisonbeginn besprochen. Sein Fokus wurde ganz deutlich auf Riesentorlauf und Slalom gelegt.

ÖSTERREICH: Stimmt es, dass er mehrmals seinen Start-Wunsch deponiert hat?
Berthold: Ja. Er hat gefragt.

ÖSTERREICH: Was ist Ihre Meinung: Hätte Hirscher auf dem Kurs eine Medaillenchance gehabt?
Berthold: Dieser Super-G in Schladming wäre Marcel ganz gut gelegen, wenn er das Super-G-Thema mehr verfolgt hätte. Der Fokus war aber auf Slalom und Riesentorlauf gerichtet, da gab es auch viele Materialtests zu absolvieren. Man darf ja nicht vergessen, dass Sieger Ligety die gesamte Super-G-Saison gefahren ist.

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