Mehr RTL als Abfahrt

Abfahrts-Kurssetzung lässt Gemüter hochgehen

12.02.2021

Franz: "Die fünf Tore vor dem Sprung sind so ein Gewürge"

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© APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Das erste Abtasten der Ski-Herren mit der Abfahrtsstrecke "Vertigine" in Cortina d'Ampezzo hat die Gemüter hochgehen lassen. Mit mehreren Torfehlern war "Kurvenverweigerer" und Lokalmatador Dominik Paris der Schnellste im Training, zumindest seine Zeit ist daher nicht aussagekräftig. 1,56 dahinter lag der Deutsche Simon Jocher, es folgten Max Franz (1,58) und Otmar Striedinger (1,78). Matthias Mayer hatte 2,31 Rückstand, Daniel Hemetsberger 2,53 und Vincent Kriechmayr 2,92.
 
Es ist davon auszugehen, dass die Kurssetzung an jener Passage vor dem Sprung, die sich schon im Super-G als sehr speziell herausgestellt hat, nochmals umgesetzt wird, denn derzeit gleicht die Stelle eher einem Riesentorlauf. "Da ist viel zum Videoschauen, da kommst dir so schlecht vor, die fünf Tore vor dem Sprung sind so ein Gewürge. Der untere Teil ist mir sehr gut gelungen", sagte Franz, der sein Abfahrtsticket sicher hat, im ORF-TV.
 

Kein Spaß beim Zuschauen

Für Striedinger sieht es ebenfalls ganz gut aus mit einem WM-Ticket, auch wenn er wie auch Hemetsberger ein Tor ausließ. "Eingebremst gehört die Passage, aber ein bisserl öffnen könnte man es. Wenn man dreißig Meter hüpft, macht das auch nichts", sagte der Kärntner. Und sein engerer Landsmann Mayer meinte. "Es ist nicht notwendig, dass man fünf Tore davor schon so viel Geschwindigkeit rausnimmt. Auch in die Traverse rein kann man noch aufmachen. Der Rest der Strecke ist sehr anspruchsvoll, es ist sehr unruhig."
 
Neuland betrat auch Kriechmayr: "So eine Abfahrt bin ich noch nie gefahren, aber die Kurssetzung ist auf dem Hang sehr schwierig", nahm er aber FIS-Renndirektor und Kurssetzer Hannes Trinkl in Schutz. Stinksauer war indes Paris. "Da ist keine WM-würdige Abfahrt, in einer Abfahrt brauchen wir offene Kurven. Mir tut es ein bissel im Herzen weh." Es sei so drehend gesetzt, dass es einem fast die Bandscheiben raushaue.
 
"Im Athleten-Chat wird es heute sicher rund gehen", vermutete der Schweizer Beat Feuz, der anmerkte, dass die Fans so keinen Spaß beim Zuschauen hätten.
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