Gröden-Abfahrt

Svindal feierte in Gröden-Abfahrt 30. Weltcup-Sieg

18.12.2015

Olympiasieger Mayer schwer gestürzt - Kriechmayr als Siebenter bester Österreicher.

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Bei seinem 350. Start im alpinen Ski-Weltcup hat Aksel Lund Svindal seinen 30. Sieg gefeiert und ist zum Gröden-Rekordsieger avanciert. Der norwegische Ausnahmekönner gewann am Samstag die Abfahrt vor dem Franzosen Guillermo Fayed (+0,43 Sek.) und seinen Landsmann Kjetil Jansrud (0,46). Matthias Mayer zog sich bei einem Sturz laut ersten Informationen zumindest eine Prellung im Brustbereich zu.

Schlimmere Verletzungen verhindert
Der Kärntner wurde im Mittelteil der Saslong, vor der Einfahrt zu Ciaslat-Passage, von einer Welle ausgehoben. Noch während sich der 25-Jährige in der Luft drehte, pumpte sich sein Airbag auf und verhinderte bei der harten Landung Schlimmeres. Laut ÖSV-Sportdirektor Hans Pum dürfte der Abfahrts-Olympiasieger 2014 eine Brustkorbprellung erlitten haben, aber keine schlimmere Verletzung im Kopf- und Halsbereich.

Mit Hubschrauber ins Krankenhaus
Nach der Erstversorgung auf der Strecke, bei der Mayer demnach bei Bewusstsein war, wurde er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Bozen geflogen. Das Rennen war danach längere Zeit unterbrochen, ehe Jansrud an den Start durfte.

Österreicher schwächelten
Die Österreicher brachten in der Gröden-Abfahrt wie schon in der jüngeren Vergangenheit kein Spitzenresultat zustande. Der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr (1,30) war als Siebenter Schnellster der ÖSV-Truppe, unmittelbar dahinter fuhr Max Franz (1,36) auf Rang acht. Wenn nicht noch der mit Nummer 57 gestartete US-Amerikaner Bryce Bennett vor ihm gelandet wäre, hätte sich Kriechmayr über Platz sechs freuen dürfen.

Double in Gröden
Svindal schaffte als erster Rennläufer das Double am Gröden-Wochenende, nachdem er vor 24 Stunden auch den Super-G für sich entschieden hatte. Der Norweger verewigte sich zum insgesamt fünften Mal auf der Siegestafel eines Speed-Events im Grödnertal, was zuvor ebenfalls noch keinem gelungen war. Vier Abfahrten haben hier in der Vergangenheit Franz Klammer und Kristian Ghedina gewonnen, Michael Walchhofer war je zweimal in der Abfahrt sowie im Super-G nicht zu schlagen gewesen.

Drei Erfolge auf Miller
In der ewigen Bestenliste fehlen dem "Chef-Wikinger" nur noch drei Erfolge auf den derzeit pausierenden Bode Miller, der bei 33 hält. Sein größter Konkurrent um die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup, Marcel Hirscher, hat ihm vier Siege voraus. Im Weltcup hat Svindal vor dem Riesentorlauf am Sonntag in Alta Badia nun 77 Punkte Vorsprung auf den Österreicher.

Svindal hat Spaß am Skifahren

Das habe für ihn derzeit aber keine Priorität, versicherte der 32-Jährige nach seinem fünften Saisonsieg. "Ich kann nicht sagen, dass es mir egal wäre, denn das wäre furchtbar. Aber es ist nicht weit davon entfernt", meinte Svindal, der das Skifahren derzeit einfach nur genießt. "Ich habe jetzt viel Spaß. Ich bin derzeit so schnell, dass ich auch mit kleinen Fehlern gewinnen kann."

Sein erster Abfahrtssieg in Gröden sei doch etwas Besonderes für ihn. "Wenn ich es mir aussuchen könnte, ziehe ich die Abfahrt ganz knapp gegenüber einem Super-G vor. Aber das gestern war auch nicht schlecht."

Überraschender Zweiter
"Ich bin sehr glücklich, zwischen den zwei Besten zu sein", strahlte der überraschende Zweite Fayed. "Es war ein sehr guter Lauf von mir, nur habe ich in der Ciaslat einen Fehler gemacht." Svindal sei für ihn jedoch unerreichbar gewesen.

Nicht unzufrieden
Kriechmayr war nicht unzufrieden nach seiner Leistungssteigerung. "Ich war heute schon sehr heiß am Start. Ich wollte einfach zeigen, dass ich schneller skifahren kann, als ich es gestern gezeigt habe. Zum Glück ist es heute aufgegangen", sagte der 24-Jährige, der nach dem Rennen weiter nach Santa Caterina fuhr, wo für die Speed-Mannschaft am Sonntag und Montag noch zwei Tage Training auf der Abfahrtsstrecke auf dem Plan stehen.

Dort mit von der Partie sein werden wohl auch Romed Baumann (1,52/16.), Klaus Kröll (1,68/18.) und Georg Streitberger (1,75/21.). Ebenso Hannes Reichelt (2,09), für den ein verpatztes Gröden-Wochenende mit Rang 26 zu Ende ging. Otmar Striedinger (2,21) wurde 30., Florian Scheiber (2,79) 42.

Bittere Platzierung
Der Südtiroler Peter Fill musste sich bei seinem Heimrennen mit dem bitteren vierten Platz begnügen. Steven Nyman aus den USA, bisher dreifacher Gröden-Sieger, kam nicht über Rang neun hinaus. Aleksander Aamodt Kilde, der am Vortag im Super-G hinter seinen Landsleuten Svindal und Jansrud Dritter war, schied aus.
 

Endergebnis: Abfahrt Gröden
 

 

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