Neue Details

Biathlon-Betrügerin war reich, trotzdem bestahl sie Kolleginnen

27.10.2025

Der Fall um Biathlon-Weltmeisterin Julia Simon (28) sorgt weiter für Kopfschütteln. Nach ihrem Geständnis und der Verurteilung wegen Betrug und Diebstahl kommen immer neue Details ans Licht – und machen den Fall umso unverständlicher. 

Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

Denn: Simon hatte über 300.000 Euro auf dem Konto, als sie ihre Teamkollegin bestahl. Laut französischen Ermittlern verfügte die zehnmalige Weltmeisterin zum Zeitpunkt der Tat über ein Vermögen von rund 320.000 Euro – und bestellte trotzdem mit der Kreditkarte von Justine Braisaz-Bouchet (29) Waren im Wert von 2.400 Euro, darunter ein VPN-Abo, GoPro-Zubehör und Einkäufe bei Zalando. Auch eine Physiotherapeutin des französischen Teams wurde Opfer der Biathletin.

Fotos von gestohlener Kreditkarte auf Simons Handy

Zunächst hatte Simon alle Vorwürfe abgestritten – und sogar eine Anzeige wegen Identitätsdiebstahls gegen Unbekannt erstattet. Doch die Beweislage war erdrückend: Ermittler fanden nicht nur eine IP-Adresse, die zu Simon führte, sondern auch vier Fotos der Kreditkarte von Braisaz-Bouchet auf Simons Handy. Warum sie die Bilder machte, bleibt unklar. Ermittler gehen davon aus, dass Simon die Fotos zur Autorisierung von Online-Käufen nutzte.

Vor Gericht legte Simon schließlich ein Geständnis ab. Sie könne ihre Handlungen „nicht bewusst erklären“ und habe den Betrug „nicht aus finanzieller Motivation“ begangen. „Ich kann mich nicht daran erinnern, diese Taten begangen zu haben“, sagte sie. Sie arbeite nun mit einem Psychologen zusammen, um „das alles zu verstehen, zu wachsen und mich weiterzuentwickeln“.

Bewährungsstrafe und Geldbuße – sportliche Zukunft ungewiss

Das Strafgericht im französischen Albertville verurteilte Simon zu drei Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 15.000 Euro. Ob ihr auch sportliche Konsequenzen drohen, ist derzeit offen. Besonders brisant: Im Zuge der Ermittlungen wurden Hinweise bekannt, dass weitere Teamkolleginnen Simon verdächtigten, sie bestohlen zu haben – offizielle Beschwerden gab es jedoch keine.

Wie es für die einstige Aushängesportlerin des französischen Biathlons nun weitergeht, ist unklar. Klar ist nur: Der Fall hat das Vertrauen im Team tief erschüttert – und wirft ein dunkles Licht auf eine der erfolgreichsten Athletinnen des Wintersports. 

Zur Vollversion des Artikels