Präsidenten-Tochter greift über 30 km an

Genesene Stadlober will trotz "schlechtester Vorbereitung ever" überraschen

04.03.2023

Langläuferin Teresa Stadlober will den widrigen Umständen trotzen und am Samstag zum WM-Abschluss über 30 km nach einer mehrtägigen Krankheitspause eine Höchstleistung abrufen.

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Die Olympia-Dritte war zum Auftakt der Titelkämpfe bereits angeschlagen im Skiathlon 17. geworden und anschließend einige Tage krank ausgefallen. Ein erstes schnelles Training bei Regenwetter am Freitag verlief zufriedenstellend, auf Prognosen ließ sich Stadlober aber nicht ein. "Es war ganz okay, aber ich bin einfach nicht in der Verfassung, was ja logisch ist, wenn du aus einer Verkühlung kommst. Es hat sich gut entwickelt und ist jeden Tag etwas besser geworden, aber es war sicher die schlechteste Vorbereitung ever", meinte die Salzburgerin. Wie sehr ihr die überstandene Verkühlung noch nachhänge, werde sich erst im Rennen zeigen. "Man kann sich nicht wirklich was vornehmen, weil ich nicht weiß, was der Körper hergibt. Ich bin zwar im Training auch wieder schneller gelaufen, aber im Rennen 30 km Vollgas, das ist ein Unterschied."

Wie es ihrem Körper unter Vollbelastung gehe und was er hergeben könne, sei fraglich. Hinzu komme die psychische Komponente, wie 2019 ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt angeschlagen zu sein. "Es ist schon auch mental eine große Belastung, wenn du beim Highlight nicht fit bist."

Stadlober macht vor ihrem Lieblingsbewerb aber auch positive Aspekte aus. "Was mir zugute kommt, ist, dass das Rennen klassisch ist und mir die Strecke sehr gut liegt. Und natürlich sind viele Läuferinnen schon sehr viele Rennen gelaufen und vielleicht schon müde." Aufgrund ihrer Vorgeschichte dürfe man jedoch keine Wunderdinge erwarten. "Wenn du nicht bei 100 Prozent bist, kannst du nicht vorne mitlaufen, so ehrlich muss man sein."

Langläufer von Virus heimgesucht

Besonders viel Bedeutung wird aufgrund des erwarteten Warmwetters der richtige Ski- und Wachswahl zukommen. "Es wird sicher auch eine Materialschlacht, noch mehr als sonst", so Stadlober, die nicht nur wegen des bisher ungünstigen Verlaufs nicht in WM-Hochstimmung ist. Wenig erfreulich seien auch die bisher nur halb-vollen Tribünen im Langlaufstadion. "Das wundert mich schon. Es kommst mir gar nicht wie eine WM vor. Es tut mir für die Veranstalter leid, es kommt nicht wirklich WM-Feeling auf."

Wie Stadlober war auch der am Sonntag im 50-km-Rennen antretenden Mika Vermulen zu Wochenbeginn mit Erkältungssymptomen ausgefallen. Der Steirer fühlt sich mittlerweile aber bereit für den Marathon. "Es geht ganz gut eigentlich. Ich bin gesund. Wie frisch ich bin, das werden wir am Sonntag sehen", meinte Vermeulen in Erwartung eines schwierigen Rennens. "Der 50er ist hart genug, wenn man topvorbereitet ist, das macht es sicher nicht leichter, wenn man vorher angeschlagen war."

Seinen bisher letzten 50er ist Vermeulen 2021 beim Weltcup-Finale im Engadin gelaufen. Mit einem 74. Platz wie damals will er diesmal bei weitem nichts zu tun haben. "Das Ziel sind die Top 15, der Traum die Top Ten", ließ er unbeeindruckt von seiner bisherigen Bilanz sowie von seiner überstandenen Erkrankung wissen. Der Wahl-Norweger ist sich der Schwierigkeit eines Top-15-Abschneidens freilich bewusst. "Die Ziele ändern sich nicht. Ob das umsetzbar ist, das ist die Frage. Es ist schwer genug, seine Ziele zu erreichen, wenn man topfit ist. Aber das Training von den letzten Jahren ist ja nicht weg. Es kann viel passieren, viel schiefgehen, aber auch viel aufgehen." Sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis ist der 20. Platz vor einem Monat über 10 km Skating in Toblach. Bei Großereignissen steht Rang 16 vom Olympia-Skiathlon 2022. Im WM-Skiathlon von Planica wurde er 29.

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