Nadarajahs Olympia-Kolumne

Diese Häme hat sich Rogan nicht verdient

03.08.2012

Markus Rogan tut mir leid, so einen Abschied hat er sich nicht verdient.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH/Singer
Zur Vollversion des Artikels

Über seine zuletzt getätigten Aussagen kann ich nur den Kopf schütteln. Ich verstehe nicht, warum er sich damit ins Abseits gestellt hat. Aber sportlich kann man Markus nichts vorwerfen. Ich kenne ihn sehr gut, wir haben lange Zeit gemeinsam trainiert. Er powert am Tag bis zu acht Stunden, gibt immer Vollgas. Er ist ein Bemessener. Er hat in den letzten vier Jahren auf vieles verzichtet, er hat alles dem Sport untergeordnet – nur um am Tag X top zu sein. Ein Außenstehender kann sich diese Qualen gar nicht vorstellen. Darum finde ich die ganze Häme ungerecht, auch wenn er sich in der Öffentlichkeit schlecht verkauft hat. Er tut mir jetzt richtiggehend leid.

Trotz Disqualifikation – Markus ist einer der besten Lagen-Schwimmer
Wäre er nicht disqualifiziert worden, hätte er sich fürs 200-m-Lagen-Finale qualifiziert. Eine Spitzenleistung. Nur eine kleine Unaufmerksamkeit hat ihn wahrscheinlich um den Lohn gebracht. Nach der Wende zur Brustdistanz ist seit zwei Jahren ein Delfinbeinschlag erlaubt, um an Geschwindigkeit zu gewinnen. Aber da müssen die Hände schon wieder auseinander sein. Und das soll nicht der Fall gewesen sein. So hat es der Schiedsrichter gesehen. Eine harte Entscheidung, die aber nichts damit zu tun hat, dass wir eine kleine Schwimm-Nation sind.

Zur Vollversion des Artikels